Sonntag, 31. Juli 2011

Art - ex libris

Nur an einem Kunstprojekt zu arbeiten wäre mir zu Eindimensional. Ich arbeite in der Regel an zwei oder mehreren Projekten. Neben der Arbeit "das dritte Leben der Bäume" habe ich nun damit angefangen alte Bücher künstlerisch zu bearbeiten. Auch ihnen ein "drittes Leben" einzuhauchen. Ich nenne dieses Projekt Art - ex libris! Ich weiß noch nicht was alles daraus entstehen wird, auf jeden Fall ist es eine Arbeit an die ich mit großer Freude herangehe, hinein fließen viele Elemente meines jahrelangen künstlerischen Schaffens. So spielen hier neben Erinnerungen die "Immerwiederkehrenden" eine wichtige Rolle ohne diese ist mein Gesamtkunstwerk überhaupt nicht nachvollziebar, sie sind sozusagen das Fundament meiner Kunst. Sie sind der "golemhafte Aspekt" in meinen Werken. Das erste Gemälde das ich vor langer Zeit bewusst zum Verkauf gemalt habe war eine "Immerwiederkehrende". Die alten Bücher die ich in dem Projekt Art - ex libris bearbeite sind vorwiegend sehr alte Bücher so etwa ab 1899 und stellen so an für sich schon einen Wert dar. Es sind auch alles Bücher zu denen ich in meinem Leben einen Bezug hatte.
hukwa

Freitag, 29. Juli 2011

Wie werde ich ein wirklicher Künstler

Am Anfang steht immer eine eigene Erfahrung. Die, ein gutes Erlebnis mit der Gestaltung in der künstlerisch-handwerklichen Arbeit gehabt zu haben. Vielleicht die Erinnerung an die Fertigstellung eines Werkstückes, dies ist ein Erfolgserlebnis. Während meiner Lehrzeit war die Anfertigung paßgenauer und sauberer Holzverbindungen die wichtigste Aufgabe. Heute übernehmen dies Maschinen. Der Einsatz dieser Maschinen führte zu einem grundlegenden Wandel im Holzhandwerk und zu einer völligen Unterschätzung des Wertes und der Fähigkeit der menschlichen Hand. Ohne Impulse aus unserem Herzen oder unserem Geist ist eine Maschine zu nichts anderem in der Lage, als Abläufe durchzuführen. Es fehlt die menschliche Note. In den Wäldern, wo ich arbeite, werdet ihr etwas großartigeres finden als in euren verdreckten Städten. Von Bäumen und Steinen werdet ihr Dinge lernen, die euch kein Lehrer und Meister beibringen kann. Wer mit althergebrachtem Werkzeug arbeitet, fängt seine Arbeit an zu lieben. Die, denen ein solches Projekt als Farce oder nutzlose Arbeit vorkommt, habe ich nichts zu sagen. Ich wende mich an jene Leute, die erkannt haben, das dieses Zeitalter des Wunderns, wie immer es der Einzelne auch sieht, wie hochtechnisiert es auch sein mag- uns eines der schönsten Wunder beraubt- nämlich der Notwendigkeit, unsere Hände mit unserer Psyche abzustimmen. Hier, genau hier, spreche ich zum Kind im Menschen, zu jenem freien Geist, der noch nicht so abgestumpft vor sich hindämmert.
hukwa

Donnerstag, 28. Juli 2011

Bilde Künstler, schwätze nicht....

Heute habe ich auf der Webseite von kunst net de den Artikel "Bilde Künstler, schwätze nicht veröffentlicht. Ich war sehr darüber erstaunt wie einige Leute darauf reagierten. Man stellt mich als nazihaften Althippie und faschistoid dar. In dem Text ging es nur darum das Kunst ein fortwährender Entwicklungsprozess ist, seltsam was in de Köpfen mancher Menschen vorgeht. Die haben doch tatsächlich gedacht ich greife sie, an und meine sie, doch ich meinte ja nur wirkliche Künstler.
hukwa

Mittwoch, 27. Juli 2011

Malen ein Akt jenseits von Zeit und Raum

Manchmal habe ich das Gefühl das ich von Erinnerungen aus der Vergangenheit des Menschengeschlechts eingeholt werde. Es sind dejavu Erlebnisse die sich nicht nur auf mich selbst sondern auch auf meine Vorfahren beziehen. Ich glaube ich werde dann zu einem "Geschichtsreisenden". Es passiert mir oft das ich Nachts erwache und das Gefühl habe ich hätte gerade an einem geschichtsträchtigen Ort geweilt. Über Tag habe ich solche Momente während des Mal- oder Zeichenaktes. Ich bemerke das ich in ein Bild Zeichen und Symbole gemalt habe die mir bekannt und unbekannt zugleich sind, fremde Landschaften die mir plötzlich bekannt vorkommen, tauchen auf. Auf diese Weise habe ich schließlich die "Immerwiederkehrenden" entdeckt die nun seit zwei Jahrzehnten "immer wiederkehren". Inzwischen sind es fast zwanzig Gestalten, die ihr eigenes Leben führen. So kommt es das wenn ich einige meiner Gemälde neben einander stelle diese mir eine Geschichte erzählen. In solchen Momenten der aktiven Malerei versuche ich wohl das Wesen gewißer Augenblicke festzuhalten die jenseits von dem existieren was wir Zeit und Raum nennen.
hukwa

Dienstag, 26. Juli 2011

Schmetterling

Wesen aus Farbe und Licht
dessen Urquell
die Sonne ist
schaukelst du durch sommerliche Lüfte
jede Blüte ist ein Kontinent für dich
Seelentier der Poesie.
hukwa

Falter

Wie jeden Sommer
nehme ich mir auch in diesem
wieder die Zeit
Schmetterlinge auf der Wiese zu
beobachten
Stunden verbringe ich bei den
Faltern
sie sind die Währung des Himmels
und in dem ich ihre Schönheit erkenne
erhöht sich mein innerer Reichtum.
hukwa

Donnerstag, 21. Juli 2011

Das tiefe wilde Denken

Denken heißt für mich Quantensprünge zu unternehmen. Ich bezeichne als tiefes Denken das philosophische Denken. Ein Denken das vom "Man" (Heidegger) nicht "übermant" wird. Ein Denken das nach Existenzerhellung strebt und der Existenzverdunkelung entgegentritt. Das tiefe Denken ist ein denken das sich auf das wesentliche konzentriert. In diesem tiefen Denken werden Gedanken zu Konzentraten und Destilaten. Sind Frucht die von der Spreu getrennt ist. So oft als nur möglich möchte ich im tiefen Denken sein. Dies ist wegen unserer oberflächlichen Gesellschaftsstrukturen nicht immer möglich. Kant schrieb einmal: "Die Sache der Sinne ist anzuschauen, die des Verstandes zu denken. Denken aber ist: Vorstellungen in einem Bewusstsein zu vereinen". Erst wenn ich mein Erfahrenes überdenke, kann ich von einer Erfahrung sprechen, dan erst entsteht eine Identität von Denken und Sein die mich ins Dasein führt. Denken und Sein ist somit Da-Sein. Je tiefer unser Denken in uns gründet desto tiefer sind wir in unserem Sein verwurzelt den das Sein ist die wahre Heimat des Menschen.
hukwa

Montag, 18. Juli 2011

Der Maserung des Holzes folgend...

Während der Arbeit am Projekt "das dritte Leben der Bäume", wo ich vorwiegend mit alten Gebrauchshölzern arbeite fasziniert mich immer wieder die Struktur dieser alten Hölzer. Während mein Auge diesen Maserungen folgt fühle ich mich für kurze Zeit in die Wüste versetzt denn vor Jahrzehnten verfolgte ich im Sand der Sahara ähnlichen Strukturen. Die Maserung von Holz ist ebenso lebendig strukturiert wie der Wasserlauf eines Wildbachs, wie die Wellen im Meer. Ich erkenne Muster wie ich sie in den Wolken vorfinde oder bei meinen Wanderungen im Pfälzer Buntsandstein beobachten kann. Ähnlichkeit finde ich auf einsamen Waldwiesen die von einer sanften Brise bewegt werden oder im Rauch eines Lagerfeuers hier vor allem in seinen Flammen. So sollte auch der Mensch fließen in Anmut und Intensität. Dies wohl meinte Heraklit mit seinem Begriff des "Fließenden". Gewiß ist es auch das was die Taoisten unter dem "fließen des Tao" meinen. Sobald ich mich während des Schnitzvorganges auf die Maserung des Holzes konzentriere gelange ich in einen meditativen Zustand und fühle mich eins mit diesen Wellen.
hukwa

Freitag, 8. Juli 2011

Schmetterling

Wie die Seele
bist du
Symbol der Auferstehung
Wie die Sonne
bist du
Symbol des Lichts
Wie die Rose
bist du
Symbol der Schönheit.
hukwa

Mittwoch, 6. Juli 2011

Sommer

Sommer in voller Fülle
Wiese in Blumenpracht
liege ich in der Waldeshalde
Königskerze funkelt sacht
Hummel umtanzt sie sanft
Eidechse sonnt sich am Hang
am blauen Himmel
der Bussard seine Kreise zieht
leise erahnt meine Seele
das bald schon
die Berberitze ihre Früchten trägt.
hukwa

Dienstag, 5. Juli 2011

Das dritte Leben der Bäume

Ich habe damit begonnen einer Reihe von Hölzern ein drittes Leben einzuhauchen. Es ist unterschiedliches Holz, gemeinsam ist diesem Holz das sie schon einmal für etwas gebraucht wurden. Ein Dachbalken, Stuhl und Tischbeine, Besenstiele, Dachlatten, alte Haustüren. Ein Baum wächst dies ist sein erstes Leben, sein wahres, bestimmtes und wirkliches Leben. Man fällt ihn wenn er seine wahre Baumkraft erreicht hat um ihn für Bau- oder Industrieholz zu nutzen. Irgendwann ist auch dieses Holz nur noch Abfall, wie in unserer konsumorientierten Gesellschaft alles einmal zu Abfall wird. Diesem Holz neues Leben einzuhauchen gelingt durch den Akt der Kunst. Durch Bildhauerei, Assemblage, Malerei und Skulptur. Bei dieser Arbeit fühle ich mich immer sehr mit dem Wesen Baum verbunden, das ja mein ganzes Leben stark geprägt hat. Ich gebe dem entrechteten Baum ein Stück seines ihm zustehenden Naturrechts zurück. Er darf sozusagen noch einmal wachsen, dieses Mal als Kunstwerk. Wachsen hin nicht zu einem Denkmal sondern zu einem Mahnmal, das daran erinnern soll, dass die meisten Bäume sehr oberflächlich gefällt und abgetötet werden. Jedes Mal wenn ich solch ein altes Stück Holz mit seinen Narben und den rostigen Nägeln und Schrauben die oft in ihm stecken in die Hand nehme, wenn ich damit beginne es zu bearbeiten, beginnt gleichzeitig eine Zwiesprache mit dem Holz und mir. Ich frage sie dann in Gedanken in welch grünen herrlichen Hain sie einst wohl wuchsen, wie viele Vögel in ihren Ästen einst ihr Heim hatten und wie viel Vogelgenerationen in solch einem ehemaligen Baum aufwuchsen? Das ist die Würde die ich dem Holz und dem ehemaligen Baum zurückgeben möchte durch den Akt der Kunst. Im Mittelpunkt des künstlerischen Prozesses- das dritte Leben der Bäume- steht also der entrechtete Baum, der heute überall seiner Würde beraubt wird, dem Baumwesen wieder ein stück seiner althergebrachten heute leider Vergessenen Würde zurückzugeben ist ein Teilsinn dieses künstlerischen Prozesses.
hukwa

Mutter Erde gewidmet

Tief drinnen in Dir
in Deinen Wäldern
Mutter Erde
wer erkennt wohl
meiner Wurzel Scholle
Hier bin Ich
mit jedem
Vogel Baum Fels und Quelle.
hukwa

Der Zeichenstift als Zauberstab

Es ist künstlerisch eine recht fruchtbare Zeit die ich Momentan durchlebe. Die Quelle der schöpferischen Kraft sprudelt und neben den Arbeiten im Atelier entstehen täglich Zeichnungen, Gedichte und Texte. Vor allem das Zeichnen ist mir derzeit sehr wichtig. Der Prozess der Zeichnung hat viel Ähnlichkeit mit dem der Dichtung. Wie die Poesie entsteht die Zeichnung bei mir aus den Tiefen des Unbewussten und ich bin immer wieder überrascht was da symbolisch und psychoanalytisch zum Vorschein kommt. Die Zeichnung gräbt so tief wie die Poesie, man kann über sie Lichtjahre zurücklegen und in Dimensionen reisen die fern unseres kausalen Denkens existieren. Die Zeichnung ist mir somit ein Kompaß mit dem ich die Unbekannten Kontinente meines Unterbewusstseins bereise. Sie ist nicht nur auf das Ich sondern auch auf das Selbst gerichtet. Ein solcher Kompaß deutet weit über die "verlorene Zeit" der Erinnerungen hinaus und dringt in Regionen vor die kosmisch-universal sind. Sie führt mich zu einem Fundus der schließlich in mein bildnerisches und poetisches Werk einfließt, ja, ohne diesen Fundus wäre es mir überhaupt nicht möglich künstlerisch tätig zu werden. Der Zeichenstift ist mir sowas wie ein Zauberstab mit dem ich andere Welten öffne.
hukwa

Montag, 4. Juli 2011

Sternenkinder

Wir sind Strahlen eines göttlichen Bewusstseins
Bruchstücke von Brahmans Geist
sind wir die Kinder von Krishna und Shiva
Töchter und Söhne der Kali und Gaia
Wir verharren im Dornröschenschlaf
Bis uns der Prinzenkuß der Erleuchtung erreicht
So dass wir uns wieder Erinnern
unseres uranfänglichen Seins
aus dem alle kosmische Energie fließt
Wir treten ein in das Fließen des Heraklit
Reiten auf seinen Wellen
wohnend in einer Monade
zu unserem kosmischen Ursprung zurück.
hukwa

Sonntag, 3. Juli 2011

Waldquelle

Lass mich noch weilen
ich will noch nicht von dir gehen
Singender Fels
wieder will ich dir lauschen
in grüne Moose hingestreckt
Öffne ich dir mein Ohr
lausche deinem Sange
den fernen urhaften Lauten
dem Rieseln und Waldesrauschen
wie ich es als Kind oft tat
so will ich die Nacht bei dir Verschweigen
harrend dem Bildnis
des Innern Geschauten.
hukwa

Leise noch...

Leise noch Schweigendes
sich durch die Hecken bewegt
flink der Kleiber schon
früh Morgens sich am Stamm bewegt
Krähenschreie vom Wind getragen
gleich der Lerche
bin ich ein Vogel schon
die sich in die Lüfte erhebt
bin ich der Dompfaff schon und
singe dies Lied.
hukwa