Dienstag, 27. September 2011

Über Selbstgewißheit

Ich habe in meinem Leben immer viele Fragen über das Wesen des Lebens und der Welt gehabt die mir niemand beantworten konnte. Als Kind bekam ich immer sehr dogmatische Antworten die mich nicht zufrieden stellten. Also begann ich früh selbst zu suchen und bemerkte irgendwann dass es so etwas wie Selbstgewißheit geben musste. Dies ist eine innere geistige Erfahrung die uns einfach zuspricht so ist es und nicht anders. Eine Art von höherer Vernunft. Sie ist auch ein Besitz die den Menschen stark macht wenn er manchmal gegen den Rest der Welt steht. Ein aufrichtiges Leben ist meist ein Leben das gegen den Strom schwimmt. Wenn man dem Handeln dieser Gesellschaft kritisch gegenüber steht dann wird uns Selbstgewißheit zu einer Tugend die uns hilft das wir an den Infamitäten des Lebens nicht verzweifeln.
hukwa

Sonntag, 25. September 2011

Eichelkaffee

Heute Morgen war ich im Wald Eicheln sammeln um Eichelkaffee herzustellen. Seit vielen Jahren bereite ich diesen auf folgende Weise zu: Von den gesammelten Eicheln die Schalen entfernen. Die Früchte kleinschneiden und in einer Pfanne rösten aber nicht schwarz werden lassen. In einem Mörser die gerösteten Eicheln zu Pulver zerstoßen. Für eine Tasse Kaffee nehme ich einen Kaffeelöffel voll Eichenpulver und koche dieses mit Wasser auf. Ich süße den Eichelkaffee mit Honig und gebe manchmal ein wenig Milch dazu.
hukwa

Samstag, 24. September 2011

Wunderschöne Herbsttage

Wunderschöne Herbsttage haben wir derzeit. Der Altweibersommer zeigt sich täglich in seiner ganzen Schönheit. An solchen Tagen erkenne ich immer wieder sehr intensiv welchen Reichtum ich am meisten schätze, den Reichtum der persönlichen Freiheit. Egal wo ich hingehe es gibt niemand dem ich verpflichtet bin. Es ist niemand da der mich von meinen Wanderungen durch die Wälder abhalten könnte. Der Besitz von persönlicher Freiheit lässt sich nicht mit Geld aufwiegen. Früh am Morgen lege ich Holz in den Herd und erfreue mich am Knistern des Feuers. Es ist als erzählt mir der alte Küchenherd Geschichten. Ich trinke meinen Kaffee, mache meine Tagebucheintragungen und begebe mich anschließend in die Wälder. Mindestens einmal am Tage benötige ich dieses Alleinsein in der Stille grüner Wälder und der Zwiesprache mit den Bäumen. Nach solch einer Wanderung kehre ich gestärkt an den Arbeitstisch zurück und beginne mit dem Schreiben. Von meinem Arbeitstisch aus sehe ich in meinen Garten der eigentlich ein kleiner Wald ist. Das Rauschen des Blattwerks dieser Bäume begleitet mein Schaffen und fließt in es ein.
hukwa

Freitag, 23. September 2011

Je weniger ich benötige desto reicher werde ich

In seinen Tagebüchern schrieb Thoreau einmal: "Welche Kraft liegt im einfachen sehen"! Die meisten Menschen wissen überhaupt nicht wobei es sich hier handelt. Das einfache Sehen gründet auf dem einfachen Leben. Auf dem Einfach Anders Leben! An dem Nicht-Teilhaben dieser Konsumgesellschaft, die mit unnötigen Produkten die Müllplätze dieser Welt immer höher anwachsen läßt. Mein Leben spielt sich in den Wäldern ab. Hier entdecke ich durch einfaches Sehen die Wunder der Natur, wie Thoreau vor 150 Jahren schon. Je weniger ich zum Leben benötige desto reicher bin ich.
hukwa

Donnerstag, 22. September 2011

Neue Pfalzantologie mit einem Beitrag von mir

Im Wieserverlag Klagenfurt (www.wieser-verlag.com) ist die neue Antologie "Pfalz" erschienen mit meinem Beitrag "Blondel der treue Sänger".
hukwa

Die Natur als Lehrerin

Wie der Arzt helfen kann aber allein die Natur heilt so kann der Philosoph lehren die Erkenntnis aber finden wir allein in der Natur.
hukwa

Mittwoch, 21. September 2011

Eingebunden in die Natur

Die Natur ist die große Offenbarerin. Wer sich ihr hingibt dem öffnet sich die Allseele. Sie lehrt uns das Materie und Geist eingebunden sind in den großen kosmischen Reigen.
hukwa

Dienstag, 20. September 2011

Sei dein eigenes Kunstwerk

Ich glaube es ist besser wenn sich der Künstler darauf konzentriert das eigene Leben zu einem Kunstwerk werden zu lassen, statt im dauernden Versuch zu leben mit seinen Werken nach Ruhm zu streben.
hukwa

Montag, 19. September 2011

Sei Schmied deines Gewissens

Das schnelle sinnlose Treiben dass dieser Gesellschaft eigen ist geht an mir vorbei. Ich bin immer auf der Suche nach den tieferen Dimensionen des Lebens. Man soll im Leben nicht einfach gut sein, man soll Gut für etwas sein. Für ein authentisches Leben. Man darf sein Gewissen nicht abtreten an den Staat oder die Gesellschaft, sein Gewissen muss man selbst formen, muss es schmieden wie ein glühendes Stück Eisen denn es ist das Werkzeug dass man benötigt um gegen eine korrupte Welt gewappnet zu sein. Also sei der Schmied deines Gewissens.
hukwa

Sonntag, 18. September 2011

Wildpfade

Wildpfade
gehe ich
einsam verborgen
durch dichte dunkle Wälder geht der Pfad
ich atme die Düfte wildwuchernder Pflanzen
trinke das Licht das die Baumkronen durchfließt
spüre den Tau des frühen Morgens in meinem Gesicht
spüre die Kraft verborgener Saat
durch dunkle Wälder führt der Pfad
Knospen und Blätter
Blüten und Tiere
Gezeiten des Jahres
mit euch bin ich verschwistert
sinnvoll und gut
das ist die Erde
innere Glut
Wildpfade gehe ich
lautlos bewege ich mich
wie ein Luchs
um mich die Stille
dunkler Wälder
in ihnen spür ich ein mächtiges Walten
spüre den Urgrund
kosmischen Seins.
hukwa

Samstag, 17. September 2011

Herbst und Mysterium

Der Herbst hat an die Tür angeklopft. Die Nächte sind nun schon bedeutend kühler und bei Tage verliert die Sonne an Kraft. Der Meiler den ich seit Wochen bewache muß nun nicht mehr rund um die Uhr bewacht werden. Noch acht Tage und die Holzkohle ist fertig. Täglich entsteht nun wieder ein Artikel zu einem Thema. Meine Gedanken werden philosophischer. Jetzt da die Zeit der Waldpilze da ist denke ich oft auch das Leben eines Menschen ist wie ein Pilz. Man kann die Frucht erkennen doch das Wirkliche ist wie ein Myzel, wie eine Pilzwurzel. September und Oktober waren mir immer schon die Monate des philosophischen Denkens, des Eintauchens in die Urgründe des Seins. Heute vor fast genau vierzig Jahren hatte ich mein Erweckungserlebnis mit Amanita, beschrieben ist es in meinem Amanita Buch und in der Antologie "Heimische Pflanzen der Götter". In der Frühherbstzeit lehrt mich der Wald so vieles, dieser geheimnisvolle Ort, wo das wahre Leben stattfindet. Es ist die Freude an den kleinen Dingen Teilhabe zu haben die in Wirklichkeit die großen Dinge sind. Wir erkennen sie nur nicht mehr. Der Menschheit geht es nur noch um Geld. Nur das Materielle spielt eine Rolle. Ihr Sein, ihren Urgrund haben die meisten Menschen lang schon verloren. Immer mehr, immer mehr... das ist das Ziel einer sich selbst vernichtenden Zivilisation. Ich lebe mein Leben im Abseits dieses Sumpfes doch ich lebe wirklich. Gestern hatte ich eine Waldführung mit zwei Schulklassen 4.Klasse und 7.Klasse ich war begeistert von den Kindern die ein großes Interesse für die Natur zeigten. Man wird es ihnen aberziehen und sie für die Ökonomie "fertig Gestalten", wie arm an Geist ist doch diese Gesellschaft, die weder Seele noch Würde besitzt.
hukwa

Mittwoch, 14. September 2011

Septemberwanderung

Es ist die Zeit da der Sommer dem Herbst nicht mehr den Weg versperren will, der Augenblick, wo der Wald jene Farben zaubert, wie sie selbst auf der Palette eines Landschaftsmalers nicht entstehen können: Altweibersommer!

Wer jetzt durch die Wälder streift, der wird wahrlich eine reiche Ernte nach Hause tragen. Es ist die Zeit in der jeder einzelne Baum sich zu einer eigenen Persönlichkeit zu färben scheint. Stark ist der Frühherbst und beruhigend der Geruch seiner Früchte. Jetzt sollte der Wanderer seinen Rucksack schultern und losziehen denn keine Macht kann einen Wanderer halten wenn der Herbst naht.

Früh am Morgen funkeln Abertausende von silbrig glänzenden Spinnweben in Gräsern, Büschen und Bäumen. Dick und fruchtig glühen die Früchte der Eberesche und schwarz blinken die Holunderbeeren am Waldrand. Die letzten Schwalben lockern ihr Gefieder, prüfen es emsig, wissend, dass ihnen eine weite Reise bevorsteht. Auch den übrigen Zugvögeln ist ihre Unruhe anzumerken und an den kühleren Abenden, in der frühen Dämmerung, hört man nun immer öfters das Schnattern der Wildgänse am Himmel. Überall herrscht Aufbruchstimmung. An den Waldhängen tauchen vereinzelte Rehe auf, die Abende sind manchmal noch lau doch die Nächte schon recht kühl. Bald werden die ersten Brunftschreie der Hirsche durch die Wälder hallen manchmal auch übertönt vom Ruf des Dachses.

Wer noch nie das Naturschauspiel einer Hirschbrunft erlebt hat, der hat ein Versäumnis in seinem Leben anzumelden. In den Nächten blinken nun die Sterne eiskalt, klar und funkelnd wie Diamanten und der Septembervollmond hat seinen besonderen Reiz. Wer unter ihm wandert den trifft der Bannstrahl seines mystischen Zaubers. Die Sternenwelt am Nachthimmel dient als Kompass und der unruhige Mond wird dem Wanderer mit einem Male zum Wandergesellen. Im Unterholz knackt es geheimnisvoll, Fuchs und Marder streifen umher… oder sind es die Elfen dieses Waldes, Kobolde und Trolle die uns aus einiger Entfernung beobachten? Der Phantasie einer vollkommenen Vollmondnacht im Herbst sind keine Grenzen gesetzt. Der Waldkauz lockt und dazwischen hört man ein unheimliches mörderisches Geschrei, es ist der Dachs der nervös durchs Dickicht streift. Es sind die Nachtstimmen des Waldes denen der Wanderer nun lauschen kann und in der geheimnisvollen Umgebung durch die er sich bewegt erscheinen sie ihm wie eine große Herbstsinfonie. Wie Gestalten aus fernen Urzeiten ,wie Zentauren und Riesen erscheinen nun Büsche und Bäume.

Eine Vollmondnacht hat ihre eigene nicht beschreibbare Magie man kann sie mit Worten nur andeuten will man sie begreifen muss man sich von ihr verzaubern lassen.

Ob in den Nächten oder am Tag, der Frühherbst ist die Jahreszeit im Pfälzerwald, in der uns die Landschaft am farbenprächtigsten erscheint. Besonders das Karlstal zeigt sich dem Wanderer nun von seiner lieblichsten Seite. Schon früh im September knistert hier die rote Fackel des Herbstes im Laub. Die Abende sind bereits kühl und feuchter, silberner Nebel steigt kurz vor der Dämmerung aus der Moosalb auf. Der Altweibersommer hat seinen Namen nach den vielen Jungspinnen, die jetzt an einem Flugfaden hängend den Ort ihres Heranwachsens verlassen. In Nordamerika beginnt zur gleichen Zeit der Indian Summer, er entspricht unserem Altweibersommer, nur sind seine Farben noch prunkvoller was damit zu tun hat, dass es in Nordamerika mehr Laubbäume als bei uns gibt. Jetzt lassen sich viele Wildfrüchte sammeln und überall sprießen nun die „Blumen des Herbstes“, die Waldpilze. Noch einmal zeigt der vergehende Sommer seine volle Kraft, das ist die Magie des Altweibersommers. Scheiding hieß der September im verschwundenen deutschen Kalendarium, weil er den Sommer vom Herbst scheidet. Scheiden tun auch in diesem Monat die Zugvögel, die sich nun überall sammeln, man spürt regelrecht eine Aufbruchsstimmung in den umliegenden Wald und Feldgehölzen und für den Wanderer beginnt nun der farbenprächtigste Monat des Jahres.

hukwa

Montag, 12. September 2011

Heimatkunde und Geschichtsbewusstsein

„In Rom, Athen und bei den Lappen,

da spürt man jeden Winkel aus,

indes wir wie die Blinden tappen

daheim im eigenen Vaterhaus.“

Karl Simrock

Die Heimatkunde berührt durch die Erfassung der Beziehungen des Menschen zu seinem Lebensraum fast alle Wissensgebiete, nicht nur die Geschichte. Sie ist keine Einzelwissenschaft, sie fasst jedoch die einzelnen Wissensgebiete unter einer ihr eigenen Blickrichtung auf einen bestimmten Raum- und Zeitabschnitt zusammen, der allerdings je nach Beschauer wechselt. Zunächst ist es der Heimatraum selbst, dem sich der Heimatkundler zuwendet. Von ihm gehen die ersten und stärksten Impulse aus. Je eifriger ihn der Heimatkundler durchstreift, je intensiver er sich dadurch die heimatliche Landschaft erschließt, je tiefer er von seiner Mitte aus in sie eindringt, umso mehr öffnet sie sich ihm und gewährt ihm immer weitere, immer tiefere Einblicke in ihr Wesen und Werden. Ausgehend von den Geländeformen, nach denen er sich orientiert, steht er eines Tages vor der Frage, wie das wohl alles geworden ist, vor der Frage des Entstehens und Aufbaues der Landschaft seiner Heimat. Hegel schrieb einmal: „Philosophie ist ihre Zeit, in Gedanken erfasst“, nun, wir leben ja die meiste Zeit an jenem Ort den wir Heimat nennen und von diesem Ort aus bewegen wir uns in die Welt hinaus, von diesem Ort aus den wir Heimat nennen versuchen wir das Ganze zu erfassen, über die Heimatgeschichte erfassen wir also auch Weltgeschichte.

Für die meisten Menschen hat Heimatkunde oft etwas altbackenes und spießiges an sich. Nun, gewiss kann dem so sein, es kommt einfach darauf an wie wir uns der Heimatkunde nähern.

Ein Beispiel: In den vergangenen Tagen habe ich einige Artikel über alte Waldberufe im Pfälzerwald geschrieben. Diese Serie ist sehr heimatkundlich verfasst, schließlich fällt dies ja auch in das Gebiet der Heimatkunde. Es passiert mir das mir beim kritischen Überarbeiten solcher Artikel sehr schnell auffällt in welch tiefer Armut und Ausbeutung jene Menschen lebten und ihr ausgesetzt waren die Berufe wie Holzhauer, Harzbrenner, Köhler oder Holzschuhmacher ausübten. Dann bin ich ganz schnell bei der Jahreszahl 1832, nämlich in jenem Jahr als das Hambacher Fest stattfand. Zum ersten Mal wurden Fahnen in Schwarz-Rot-Gold geschwenkt und die Teilnehmer forderten die Einigung Deutschlands und sprachen sich für ein neues Europa von vereinigten und friedlichen Volkern aus. Diese Demonstration in der Pfalz steht für die Einheit Deutschlands und für die Wiege der europäischen Demokratie, deren Geist durch Pfälzer Auswanderer in die „neue Welt“ getragen wurde und somit auch die amerikanische Demokratie aufs Tiefste beeinflusste. Als Pfälzer kann ich das Hambacher Fest aus den Blickwinkeln der Heimatgeschichte als auch der Weltgeschichte betrachten. Es ist letztendlich nur eine Frage des Bewusstseins. Ein Bewusstsein das heimatliches geschehen mit dem Geschehen der Weltgeschichte verbinden kann, ist ein kosmopolitisches Bewusstsein.

Für den großen deutschen Geschichtsphilosophen Georg Friedrich Wilhelm Hegel, wird Weltgeschichte als „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“ begriffen.

Die Geschichte ist bei Hegel also nichts anderes als die Entwicklung der Freiheit – „ein Fortschritt den wir in seiner Notwendigkeit zu erkennen haben“.

So ist auch die Beschäftigung mit der Heimatkunde eine Beschäftigung mit der Weltgeschichte. Denn Heimatkunde beruht durch die Erfahrung des interessierten Einzelnen auf diesem Gebiet zu seinem Lebensraum die dieser als Heimat betrachtet. So schließt Heimatkunde fast alle Wissensgebiete mit ein, nicht nur Geschichte sondern auch Kunst, Religion, Philosophie und Politik. Heimatkunde ist keine Einzelwissenschaft in diesem Sinne, sondern sie zieht die Einzelwissenschaften heran um sie zu einem Ganzen zu vervollständigen, ähnlich einem Gesamtkunstwerk. Sie wendet sich der heimatlichen Umgebung zu, aus der ja für den heimatkundlich Interessierten die Impulse hervorgehen, aus denen er erkennt das Heimatgeschichte auch immer Weltgeschichte ist. Jener Ort und jene Landschaft die wir als Heimat bezeichnen und mit der wir uns heimatkundlich beschäftigen ist ja ein Teil vom Ganzen, von jenem Ganzen, das Hegel als „Weltgeist“ bezeichnete. Lassen wir uns von diesem Ausdruck „Weltgeist“, nicht befremden. Hegel meinte damit weder etwas gespensterhaftes noch esoterisches er meinte das direkte Gegenteil, nämlich – das Vernünftige. Jenes Vernunftprinzip das im Gang der Geschichte „zu sich kommt“.

Ich selbst sehe in der Beschäftigung mit der Heimatkunde diese auch als Geburtshelferin für lebendige Weltgeschichte. Heimatkunde besitzt etwas lebendiges, sie ist nicht abstrakt, denn der Heimatkundler, bewegt sich ja täglich durch diese lebendige Geschichte in dem er den Zeugnisseen dieser Geschichte täglich im Ort und der Landschaft in der er lebt gegenübertritt.

Das viele Schüler heute Geschichte als langweilig empfinden hängt zweifelsfrei auch damit zusammen das man das Schulfach Heimatkunde einfach abschaffte. Denn wie kann man den besser Kinder an ein kritisches Geschichtsbewusstsein heranführen als durch das Fach Heimatkunde?

Der heimatgeschichtlich Interessierte begegnet durch seine Beschäftigung mit der Kultur seiner Heimat, dem, was Hegel das „Ganze“ genannt hat. Nach Hegel ist ein richtiges Verständnis der „ganzen Geschichte“ nur möglich, wenn am wie oben bereits kurz erwähnt, erkennt, dass auch Kunst und Religion, Philosophie und Sozialwissenschaften kein zeitloses absolutes Reich bilden sondern sich in der (vor allem) Heimat – und Weltgeschichte entfalten und gegenseitig bedingen. Es besteht also eine Wechselwirkung von Heimatkunde und Weltgeschichte, denn alles beginnt schließlich im kleinem.

So möchte ich auch keineswegs unser heimatliches Schrifttum gegenüber historischen Büchern geschmälert sehen. Für mich steht August Becker neben einem Toynbee oder Spengler. Aber auch die Beiträge interessierter Laien und Heimatforscher, Artikel aus Tageszeitungen, Broschüren und Ortschroniken können den Geist Hegels atmen. Die „Weltgeschichte“ bildet das Hauptthema der Hegelschen Philosophie. Jeder Augenblick gewinnt sein –Sein-nur dadurch, das er das Sein des vorhergehenden in sich aufnimmt. Die volle Verwirklichung des objektiven Geistes vollzieht sich in der Weltgeschichte sagt Hegel.

Doch der Weg zur Geschichte überhaupt beginnt in der Heimatgeschichte, also in der Kunde über unsere Heimat.

Heimatkundliches Bewusstsein als Einstieg in die praktische Geomantie

Ein Versuch heimatliches Erleben und Erdenergien zu verbinden

Das Trippstadter Schloss gehört zu den wenigen guterhaltenen pfälzischen Profanbauten und wichtigeren Baudenkmälern aus der Zeit der politischen Kleinstaaterei in Deutschland vor Ausbruch der französischen Revolution.

Erbaut wurde es 1766 von dem kurpfälzischen Obristjägermeister Franz Karl Josef Freiherr von Hacke und dessen Frau, Amöna Maria Karolina, geborene Freiherrin von Sturmfeder.

Wenn man den ästhetischen Aspekt des ländlichen Raumes um Trippstadt erfasst, so steht das Schloss an einem idealen Platz. In dichter Nachbarschaft die ebenfalls von Hacke erbaute katholische Kirche und hinter dem Schloss schließt gleich der Park an.

Wenn wir am frühen Morgen an den alten efeuumrankten Schlossparkmauern unter den mächtigen Altbäumen stehen, haben wir einen wunderschönen Ausblick in Richtung Karlstal und auf den Hochwald der dieses romantische Tal in einem grünen Kranz von Wäldern umschließt.

Genau von diesem Aussichtspunkte aus wird für den Parkbesucher der emotional erlebbare Erholungswert den die Trippstadter Landschaft besitzt besonders erfahrbar.

Etwa 15 Minuten Wegstrecke ist von hier die Entfernung zur Burgruine Willenstein. Die Geschichte des Trippstadter Schlosses und des Ortes Trippstadt beruht auf derjenigen von Burg und Amt Willenstein und bildet deren neuere Fortsetzung.

Die alte Burg erscheint schon früh in alten Urkunden als Reichslehen der Grafen zu Leiningen, welche im ersten Drittel des 12.Jahrhunderts die Besitzung den Herrn von Willenstein in Afterlehen gaben. Als eigentlicher Stifter der Willensteiner Linie wird aber erst Marbod, ums Jahr 1219 genannt.

Mit dem schon 1347 erfolgten Aussterben dieser Linie fiel das Lehen wieder an die Leininger zurück. Dieselben behielten es jedoch nicht für sich, sondern gaben es, nunmehr in zwei Hälften oder Huben, wieder in Afterlehen: die vordere, daher auch Falkensteiner Hub genannt, an die Grafen von Falkenstein, die hintere oder Flörsheimer Hub an Frau Agnes von Stein.

Die Lehenhoheit über den Falkensteiner Anteil erlangte im leiningischen Erbschaftsstreit ums Jahr 1481 Kurfürst Philipp von der Pfalz. Als sich jedoch 1664 langwierige Streitigkeiten wegen dieser Hube entspannen, erhielt sie im Jahre 1716 der kurpfälzische Obristjägermeister Freiherr von Hacke zu Schwainspaint als Entschädigung für die Richterämter Salern und Saidlern zu Kurpfalz in Erblehen.

Aus dem Sichtwinkel der Geomantie enthält die Trippstadter Landschaft, ausgehend vom Schloss- und Schlosspark, alle Objekte die sie für diese Wissenschaft und Kunst interessant macht.

Kulturdenkmäler finden sich sowie Sehenswürdigkeiten, Berggipfel, Waldbesäumte Täler, Quellen und Bäche, bestimmte Vegetationsformen- und Arten, alles Koordinationspunkte die eine Landschaft prägen die für die Geomantie wichtig ist.

Mit dem anschließenden Karlstal und der höher gelegenen Amseldell befinden wir uns hier in einer der ganz individuellen, spirituellen und sakralen Landschaften des Pfälzerwaldes.

Wenn wir nun während einer Wanderung die äußere Landschaft als Erfahrung in unseren inneren Besitz nehmen, wird in uns sozusagen die „die innere Landschaft“ erweckt. Diese ist ein gedankliches Abbild unserer „Mitweltwahrnehmung“. Ich betone: Mitwelt- nicht Umwelt! Die Umwelt ist das uns umgebende- die Mitwelt aber ist die Welt in der wir leben, die wir Mit- nehmen vom außen ins Innern. Wir machen uns also ein realistisches Bild der Landschaft und Ver – Innern diese und erst jetzt können wir die Erfahrung der spirituellen Landschaft und Mitwelt machen. Platonisch gesprochen könnten wir auch sagen: all das was uns hier begegnet liegt eine metaphysische Idee, ein platonisches Urbild zu Grunde.

Geomantie ist eine Erfahrungswissenschaft. Die Erdkräfte, die Energieströme über die wir in der Geomantie sprechen will man natürlich auch spüren, in der Regel muss man lernen diese Kräfte in sich zu sammeln und zu konzentrieren.

Ich spreche von der Empfänglichkeit die wir benötigen um den Strom der Erdkräfte zu erfahren, also das auf- und abschwingen der kosmischen Energie.

Es ist eigentlich nur eine Übung sich auf diese Energieströme einzustimmen. Mit gezielten Übungen sensitivviert man sich und nimmt die Gegenwart als Energiestrom auf. Was Anfangs als verschwommen aufgenommen wird können wir bald als Erlebnis spüren.

Als nächstes werden wir spürbar erfahren dass wir in die jeweilige Landschaft hineingehören oder zumindest mit ihr verbunden sind, dass wir ein Teil von ihr sind, wir sind mit der Natur und der Geschichte der Landschaft verbunden. Das Gefühl für die uns umgebenden und in uns einfließende Energieströme wir unmissverständlich wahrgenommen. Es handelt sich um ein definitives Einströmen von kosmischer und erdenergetischer Strömung. Wir spüren sehr bewusst dieses neue Gefühl, das wir nun der uns umgebenden Landschaft entgegenbringen. Es ist der Moment wo die bisher profane Landschaft etwas sakrales erhält.

In seinem Buch „Das Geheimnis der Labyrinthe“ schreibt Nigel Pennick: „ Bei den erst in den Jahren um 1960 von einer breiten Öffentlichkeit zur Kenntnis genommenen „Erdmysterien“, die in den siebziger Jahren zum Gegenstand eingehender Untersuchungen wurden, geht es unter anderem um überlieferte und reale Wahrnehmungen subtiler Kräfte in der Erde. Diese Kräfte wurden in den vorwissenschaftlichen und vorindustriellen Kulturen als Realität anerkannt und manifestierten sich in der Vorstellung der Menschen in der Gestalt nichtmenschlicher aber noch fühlender wesen, die man als Gnomen, Kobolde, Trolle, böse Geister und Drachen bezeichnete. Man glaubte, diese Kräfte ließen sich besonders an geweihten Orten von Menschen spüren, die besonders sensibel auf solche Dinge reagierten. Diese geheimnisvollen Erdkräfte, um die es bei den Erdmysterien geht, hat man als das subtile „fünfte“ Element bezeichnet, das allen Dingen ihre Kraft verleiht. Dieses Phänomen ist in allen vorindustriellen Kulturen eine Realität und in der ganzen Welt unter verschiedenen Bezeichnungen bekannt. In keltischen Ländern hieß es „mwyvre“.“
hukwa

Donnerstag, 8. September 2011

Waldgang

Der Wald ladet ein großzügig zu sein
gehen wir in ihn hinein und
lassen den Krämergeist daheim
erhoben wie die Baumeswipfel
schlägt in uns ein Klang
ein kräftiger Gesang
weit und frei durch den Wald zu gehn
mitten durch die herbstlich bunte Pracht
durch stilles unberührtes Land
wo Baum und Strauch so ruhig steht
voller Frieden
dem Wesen der Ewigkeit so nah
hier im Wald da ruht sichs gut
selbst der Himmel ist ganz nah
o Grenzenloser großer Raum
wir stehen wie verzaubert da.
hukwa