Donnerstag, 30. April 2009

Rosenstrauch - Gedicht

ein rosenstrauch wuchs in mir
mit herrlich roten rosen
vertrocknen auch die blüten
und welken auch die blätter
die scharfen dornen werden bleiben
ein traum träumte in mir
der traum von einer besseren welt
doch träume sind schäume
sie gedeihen nicht wie bäume sagt ihr
eine hoffnung ist in mir und
hoffentlich auch in dir
sie darf niemals verloren gehen
die hoffnung
auf einer gerechtere welt.
hukwa

Mittwoch, 29. April 2009

Vision - Gedicht

wer denkt
das lied des nachtfalters
ist vision
der kann nicht hinter die visionen schauen
er ist erstarrt in einem panzer
gerosteter realitäten
und manifestierter ökonomie
wenn delphine sprechen und wale singen
dann ist das lied des nachtfalters
keine vision
es ist realität
wie der sonnenuntergang.
hukwa

Die gefährdete Insel


Vögel verlassen die gefährdete Insel

Gedicht- Und es wird der Tag kommen...

Und es wird der Tag kommen
da werden eure Kinder fragen
was habt ihr mit den Walen getan
wohin sind die Störche und Reiher geflogen
was habt ihr mit den Fischen in den Flüssen gemacht
sie werden viele Fragen an euch zu stellen haben
vielleicht werden sie euch auch fragen
was habt ihr mit der Luft in den Städten gemacht
sie werden vereint aufbrechen
werden zu euch sagen
wo finden wir den weg
der in die großen Wälder führt
welche antwort werdet ihr ihnen dann geben
werdet ihr sagen
wir wissen es nicht
wo die grünen Wälder geblieben sind
wir wissen nicht wohin der Reiher und der Storch geflogen sind
vielleicht werdet ihr das sagen
doch vielleicht werdet ihr auch sagen
lasst uns in Ruhe
was gehen uns eure Probleme an...
hukwa

Daisetz Teitaro Suzuki - aus über das No - Spiel

"Ihr mögt mich fragen, woher ich komme,aber in Wahrheit gibt es kein woher meines Kommen, noch habe ich irgend ein Haus oder Heimat. Mit den Wolken schwebe ich von Bergen zu Bergen und drücke meine Fußspur in die Enden der Erde. Nicht gehöre ich zur Welt des Menschen, doch lebe ich unter ihnen in meinen Verwandlungsgestalten. Hier bin ich erschienen nach dem Karma meines Willens in der Form einer Bergfrau... Die frischgrünen Blätter der Weiden und die vielfarbigen Blumen grüßen den Frühling. Das ist der weg der welt und des Dharma."

Dienstag, 28. April 2009

Black Moon


wu wei

"allein, das handeln kannst du lenken, doch
niemals dessen früchte.
lebe nicht für deiner taten früchte, noch klammere
dich an tatenlosigkeit."
aus der bhagavad gita

ökogedicht

im sommerlichen bache stehe ich
bis zu den hüften im wasser
und suche nach einem besonders schönem bachkiesel
und finde
nachdem ich meinen fuß
aus einem rostigen draht befreit habe
einen autoreifen aus dem wasser zog
dosen und flaschen ans ufer legte
mehrere plastiktüten dem bach entnahm
ein altes fahrad entsorgte
spraydosen und turnschuhen einsammelte
tatsächlich unter dem kotflügel eines alten vw käfers
einen kleinen schönen kiesel
gleich morgen will ich nochmals herkommen
um am unterlauf des bach zu suchen
dort soll nämlich im vergangenen jahr
ein fisch gesichtet worden sein.
hukwa

Montag, 27. April 2009

Ökologisches Vermächtnis oder An die Ungeborenen...

kinder wir leben in finsteren zeiten
die worte des dichters
der sie einst an die nachgeborenen richtete
haben ihre bestätigung gefunden
und wenn einst die zeit kommt
und ihr über uns gericht halten werdet
dann seid menschlich in der wahl eurer urteile
denn
wir waren unmenschlich in der wahl unserer handlungen
gegenüber den ungeborenen
eure anklage wird lauten:
denn sie wußten was sie tun
mit recht sollt ihr uns verfluchen
wären wir noch da
ihr würdet uns die nägel von den fingern reißen
mit glühenden nadeln die augen ausstechen
wir
die den ungeborenen
eine zerstörte erde
vergiftete flüsse
und kaum luft zum atmen hinterließen
wir die gletscher zum schmelzen brachten
wir die urwälder vernichteten
die wir uns des verbrechens an der menschheit schuldig machten
wir die diese erde für jegliches weitere leben unfruchtbar machten
uns kann keine härtere strafe treffen
als die das wir unfähig waren
dass wir nie die höchste stufe des menschlichen bewusstseins erreicht haben
nämlich mensch zu sein
nun es gab wohl einige unter uns die versucht haben den wahnsinn aufzuhalten
doch sie sind gescheitert
an der gier an der angst an der unterdrückung
einer schrieb wir hätten uns mit mördern schlafen gelegt
es ist schlimmer viel schlimmer kinder
wir sind selbst zu mördern geworden
zu mördern an euch heute noch ungeborenen
und keiner von uns hat das recht
mildernde umstände in anspruch zu nehmen
denn was wir noch nicht vollbracht haben
haben wir dennoch eingeleitet
wir die wir uns zähneknirschend zu dieser stunde
die niederlage noch nicht eingestehen wollen
uns bleibt für die zukunft ein aussichtsloser kampf
und die einsicht
wir reinigen unsere hände nicht in unschuld
und wenn ihr als letzte
die geschichte dieses einst blauen planeten niederschreibt
dann schreibt über uns und unsere taten die wahrheit
so wie wir sie heute schon wissen
behandelt uns ohne gnade
wir kannten auch keine gnade für euch
und
wir wussten was wir tun.
hukwa

Im Gelben Wald/ In the Yellow Forest

Sonntag, 26. April 2009

Gepflanzter Stuhl/ Living Chair




am morgen sang noch die amsel

glasklar der frühe morgen
mit seinem vogelkonzert
ganz plötzlich
beginnt ein geräusch zu stressen
die erde bebt aus der ferne
es ist als zucken die bäume
das vogelgezwitscher ist jäh erloschen
sie kommen
die gelben stählernen echsen
fressen sich mit ihren reifen
tief in DASS ANTLITZ DER ERDE
BEREIT
IHR DIE HAUT
VOM LEIBE ZU REISSEN
frühlingsgrün
die wipfeln der pappeln
ein letztes schütteln
dann das tödliche kreischen der motorsägen
die erde zittert
bäume fallen
die schwarze humusschicht weicht der rotgelben erde
wie blut schimmert der sand aus einer riesigen wunde
so plötzlich wie sie am morgen erschienen
ziehen sie am abend wieder ab
wie die vandalen
geschluckt von der dunklen nacht
ihre hinterlassenschaft
ein stück aufgeschlitzte erde
das lied der amsel
hört hier nun niemand mehr.
hukwa

naturgedicht 3

ruhigen fluges
zieht der fischreiher
über das tal
noch ist er da -
geschäftstüchtig
kamen heute
die ersten makler
mit Plänen und vermessungskarten
ins tal
bald sind sie wieder verschwunden
und mit ihnen
der reiher
hukwa

naturgedicht 2

Wenn der Wald
stirbt
malt ihr Bäume
auf Beton
später -
malt ihr dann
Vögel mit Nestern dazu?
hukwa

naturgedicht

gleich neben der wilden müllkippe
blühen zart die weidekätzchen
die schneeglöckchen haben es auch dieses jahr wieder geschafft
zwischen alten farbeimern
waldentsorgten kühlschränken
ihre weißen blüten dem sauren regen etgegenzustrecken
der holunder wuchert
trotzt verbittert den auspuffgasen
ich werfe einen stein in die luft
lächele bei dem gedanken
er würde sich in eine lärche verwandeln und davon fliegen
ich habe mein leben lang an wunder geglaubt.
hukwa

Samstag, 18. April 2009

Tagebuchnotiz

Über Selbstverwirklichung

Selbstverwirklichung ist ein Prozess, der im Menschen stattfinden kann, wenn dieser bereit ist diesen Weg auch wirklich zugehen, also mit Ernsthaftigkeit. Selbstverwirklichung beweist sich nicht im reden, sondern in einer Lebenspraxis, deren Ziel Vollkommenheit ist. Das Leben des Selbstverwirklichens ist ein Kunstwerk, die danach Strebenden sind "Lebenskünstler", den sie widmen sich der "Kunst des Lebens". Diese Lebenskunst ist jedoch weit vom üblichen Gerede des "sie, er ist ein Lebenskünstler" entfernt. Dies sind dümmliche Sprüche. Sich der Kunst des Lebens zu widmen, bedeutet auf keinen Fall, sich ein bequemes und angenehmes Leben zu verschaffen, wie es heute von Marketing orientierten Yuppies als Freizeitsport betrieben wird, es bedeutet: die harte Arbeit am eigenen Selbst – dieses Selbst in dieser Welt zu verwirklichen! Durch die ständige Arbeit am Selbst, wird das Leben zum "lebenden Kunstwerk". Das in etwa ist was ich unter anderem als Selbstverwirklichung bezeichne. Als Künstler und Philosoph unterliege ich dem Prozess der Selbstverwirklichung, dies bringt dieser beruf mit sich, als Mensch unterliege ich ihm auf jeden Fall, tue ich es nicht versäume ich das wichtigste in meinem Leben. Jedes Kunstwerk das ich erarbeite, hat als Inhalt auch etwas von meinem Selbst, etwas von meiner persönlichen Spiritualität, es ist dass – ich mache ernst mit meinem Leben! Kunst – Lebenskunst – Selbstverwirklichung ist ein Ideal. Eine Annäherung an die platonische Ur- Idee vom eigenen Selbst, von meiner einzigen Einzigartigkeit und Wirklichkeit.
Hukwa


Über Selbstentfremdung

Der Prozess der Selbstverwirklichung ist etwas das wir selbst dirigieren. Das Gegenteil von Selbstverwirklichung ist Selbstentfremdung. In dieser Entfremdung vom Selbst lebt ein Großteil der Menschen. Selbstverwirklichung bedeutet Erwachen – Selbstentfremdung heißt Schlafen, was bedeutet das ich mich durch das Leben bewege und von diesem nur einen geringen Teil wahrnehme. Ich bin kein Ganzes und kein Halbes, ich bin einfach Schlafwandler. Selbstverwirklichung ist Selbstreform, sie führt den Menschen zur "Wiedergeburt", eine Geburt durch die jene geistige und seelische Kräfte wiedererwachen, die uns durch Erziehung abhanden kamen. Wir werden als volle Menschen geboren, doch mit unserem ersten Erdenauftritt beginnt eine Maschinerie zu wirken die uns ganz in das materialistische Denken hineinpresst. Der in der Selbstentfremdung lebende Mensch ist der robotische Mensch, der Mensch des urban – materialistischen Zeitalters. Er lässt sich nur von animalisch – konsumistischen Trieben leiten. Der Wertmaßstab wonach er sein Leben einrichtet, ist der Messstab einer kranken Gesellschaft. Einer Gesellschaft deren Lieblingsbeschäftigung, die Ausbeutung der erde und des Lebens auf dieser Erde ist. Der in der Selbstentfremdung lebende Mensch ist das Opfer einer Ding – Welt. Er hat sein Selbst noch nicht gefunden und existiert ganz in seinem Ego – Ich. Wenn er am Morgen aus seinem Nachtschlaf erwacht schläft er immer noch – er weiß es nur nicht. Deswegen möchte er auch in den Trivialitäten seines Alltags gefangen bleiben und wird die grenzen seines engen Bewusstseins aufs schärfste verteidigen. Platon lehrte das die Philosophen ihr Leben lang danach trachten müssen, den von ihrem Körper gesetzten Schranken zu entkommen, weil sie wissen,dass man das Bewusstsein erweitern kann, eben durch Bewusstseinserweiterung.
Und Selbstverwirklichung ist ein Teil von Bewusstseinserweiterung. Wenn nun der Mensch nach vielen zähen Jahren des inneren Ringens und Kampfes gegen den "Schlaf" aus seinen Selbsttäuschungen und Einbildungen erwacht, so erwacht in ihm ein neuer Geist, ihm ist als sei er wieder ein Kind und sehe die Welt durch die Augen des Kindes, natürlich bereichert und vertieft, durch die Erfahrungen seines bisherigen Lebens. Mit einem Mal sieht er sein Leben als eine Reise zu einem höheren Bewusstseingrade, als jenes, das er bisher gekannt hat.
Selbstverwirklichung ist eine solche Reise, eine Reise auf der wir den Prozess des Selbsterwachens (des Erwachen des Selbst) erfahren. In solchen Momenten erleben wir die Welt unmittelbar, eben so wie sie ist und wir erkennen das erste mal in unserem Leben was wir unserem eigenen Geist angetan haben.
Hukwa

Arbeiten dieser Woche - works of the week











Freitag, 17. April 2009

Sind wir auf dem Weg in eine Chaosgesellschaft...

Sind wir auf dem Weg in eine Chaosgesellschaft? In Wirklichkeit gibt es keine Wirtschaftskrise, sondern nur eine Geisteskrise!

Wie hedonistisch muss unsere Gesellschaft noch werden, bis wir uns alle eingestehen, wir haben vieles falsch gemacht.Niemand wäscht seine "Hände in Unschuld". Es ist uns gelungen eine "Ego – Kultur" zu schaffen, aber wieso ist es uns nicht gelungen, eine humanistische Kultur zu schaffen?
Vor dem Hintergrund einer sich dramatischverändernden Gesellschaft, wollen wir immer noch nicht wahrhaben, das äußere Entwicklungen, nur dann Sinn geben, wenn die Innere, ethisch, soziale Entwicklungen ebenso gegeben sind. Was nützt das schönste Haus, wenn in ihm der Teufel zur Miete wohnt?
In Erichs Fromms "Anatomie der menschlichen Destruktivität", werden wir mit einer nekrophilien Gesellschaft konfrontiert, welche die Waren fetischisierend, über Leichen geht, ohne Rücksicht "auf das Leben in uns und um uns herum".
In diesem Übereifer der Anpassung an die allgemeine derzeitige Markterfordernisse in unserem turbokapitalistisch – sozial – darwinistischen Klima, bemerkt der Mensch nicht mehr den Verlust seines Selbst. Was gleichbedeutend ist mit dem Verlust der Identität. Hat der Mensch seine Identität verloren, oder kann er erst gar keine finden (wie dies bei vielen Kindern und Jugendlichen der Fall ist) wartet ein riesiger Markt auf ihn, der ihm sofort eine
"Neue Identität" verschafft.Die Medien und Werbebranche hat hier eine große Auswahl an
"Identitäten" zu verkaufen. Der Mensch lässt es zu dass er vernetzt wird, Vernetzt hier in einem negativen Sinn gemeint. Die elektronische Vernetzung einer ganzen Gesellschaft im Zuge immer neuerer Formen Computergestützter Vergesellschaftung beschleunigt diesen Prozess des Identitätsverlustes. So treten an die Stelle menschlicher Beziehungen und Kontakte, immer häufiger elektronische Kontakte. Medien wie das Internet sollen hier auf keinen Fall verteufelt werden (im Gegenteil), doch ist es zweifelsohne so, das der Mensch nicht mehr über den Computer herrscht, sondern dieser über den Menschen, wie mit dem Auto ebenfalls. Der richtige Umgang will wie der richtige Abstand eben gelernt sein. Was einfach heißen soll: Der Mensch soll die Dinge beherrschen, nicht die Dinge den Menschen.
Der griechische Philosoph Epiket schenkte uns die Erkenntnis: "Nicht die Dinge verwirren die Menschen, sondern die Ansicht über die Dinge."
Welche Möglichkeiten sind uns gegeben, dass wir Kindern eine objektive Ansicht über die Dinge nahe bringen? Sozusagen eine "Erziehung zu einer emotionalen Intelligenz", die Herzensbildung und Intellektuelle Bildung, Emotionalität und Rationalität in ein Gleichgewicht bringen, ohne die Gefahr eines Verlustes von Identität?
Dies ist die Frage die wir uns in nächster Zeit immer wieder stellen müssen, an der wir arbeiten müssen, denn: Wir dürfen über die Wirtschaftskrise nicht jene Krise vergessen in der wir noch tiefer stecken – in der Geisteskrise.
hukwa

Samstag, 11. April 2009

Was für mich Kunst bedeutet / Aus dem Traumtagebuch

Wenn ich ein Gedicht schreibe, ein Bild male, eine Skulptur fertige ist es nicht das fertig gestellte Werk, dass mich zufrieden stellt, es sind die späteren Erinnerungen an die Momente der Arbeitsgänge des jeweiligen Werkes, die Momente, wo ich in den Momenten zu Hause bin. Kunst ist mir ein Augenblick authentischen Daseins, ein Daheimsein im Hier und Jetzt. Es ist das Einschalten in einen Kreislauf, ein kurzes Aufglühen und der Moment von Gemeinsamkeiten mit den großen Geistern der Geschichte. Das allein ist für mich Kunst.


Mein Traum von heute Nacht – Notiz aus meinem Traumtagebuch

Heute Nacht träumte ich folgenden Traum. Ich besaß ein altes Fischerboot und ein geflicktes Netz, damit fuhr ich aufs Meer hinaus um einen bestimmten Fisch zu fangen. Ich wartete sehr lange, vielleicht Monate oder gar Jahre, bevor ich das Netz auswarf, meine Haare waren schon grau geworden, als ich den Fang einholte. Heute Morgen nun deutete ich meinen Traum. Schnell wurde mir klar, dass der Fischer der Philosoph ist, das Meer die Philosophie, das boot stellt wohl die Bücher dar, der Fisch die Weisheit und das alte geflickte Netz die Philosophia perrenis. Manchmal muss ein Philosoph lange warten bis er seine netze auswerfen kann, tut er es im richtigen Augenblick, kehrt er mit dem Fang seines Lebens zurück.
Hukwa

365 Kunstwerke hat das Jahr...365 art projects has a year

Freitag, 10. April 2009

Im Reich Azathot


Thoreau Zitate/ Thoreau Qoutes

My life has been the poem I would have writ;
But I could not both live and utter it.
H.D.Thoreau

Great God, ask thee for no meaner pelf
Than that I may not disappoint myself…

That my weak hand may equal my firm faith,
And my life practice more than my tongue saith.
H.D. Thoreau

Jenseits der Trivialitäten...

Jenseits der Trivialitäten
von Hukwa
Eine große innere Ruhe und Stille herrscht in mir.. Es ist dies die Stimmung die der Philosoph als "Aufenthalt in seiner wahren Heimat" bezeichnet, der Aufenthalt in der Noösphäre dem Bereich des menschlichen Geistes. Hier finden die wirklich universellen Begegnungen statt. Wenn ich in meinen Gärten mit Pflanzen arbeite habe ich immer einen Band des Aristoteles, des Platon oder einen anderen meiner Lieblingsphilosophen bei mir. Ich lese einen Absatz und beschäftige mich während der Pflanzarbeiten mit dem Gelesenen. Die Pflanzen tragen ihren Teil zu solch universellen Gesprächsführungen bei. Ich bewege mich fern der Lethargie meiner Mitmenschen, fühle mich vereint mit dem Universum und den großen Geistern der Vergangenheit, mit denen ich in Kontakt stehe. In meinem Traumleben finden immer wieder "Begegnungen" statt. Es gibt Momente da spüre ich die Atmung der Bäume. Ich lebe jenseits von Kleinkariertheiten und Trivialitäten. Es sind dies Gefühle und Bewusstseinsstimmungen die Lemminge und Roboter nie haben werden, weil sie eben keine Identität mit dem Universum suchen. Was ich spüre sind die ewigen Wahrheiten, die sich nur in einer geläuterten Seele enthüllen können. Wahrscheinlich ist es das Schauen des göttlichen Wesenskern in mir selbst von dem Giordano Bruno immer sprach. Thoreau schrieb einmal:
" Heutzutage gibt es zwar Philosophieprofessoren, aber keine Philosophen... Um Philosoph zu sein, genügt es nicht, geistreiche Gedanken zu haben, oder eine philosophische Schule zu gründen, sondern man muss die Weisheit so sehr lieben, dass man nach ihren geboten lebt, und zwar ein Leben der Einfachheit, der Unabhängigkeit, des Großmuts und des Vertrauens."
Thoreau setzte einen Punkt in dem er diesen Satz folgt unterschrieb: "Es bedeutet, einige der Grundprobleme des Lebens nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis zu lösen:"
Kein anderer großer Geist, in der Geschichte der Philosophie des Lebens, hat es fertiggebracht
Theorie und Praxis der Lebensführung so ideal miteinander zu verbinden wie er.

Donnerstag, 9. April 2009

Ahnung vor Karfreitag/ Unknowing


Der unmanifestierte Aspekt des Seins...

Der unmanifestierte Aspekt des Seins
von HUKWA

"Hier werden wir den wahren Weg zur wahren
Sittlichkeit finden, werden lernen, hochherzige
Verächter aller Dinge zu sein, welche kindisches
Denken hochschätzt und werden größer sein als
selbst jene, die der blinde Pöbel als Götter verehrt,
als wahrhafte Forscher der Geschichte der Natur,
die in uns selber geschrieben steht, und als gehor-
same Befolger der göttlichen Gesetze, welche dem
Zentrum unseres Herzens eingemeißelt sind."
Giordano Bruno

Manchmal wenn ich am frühen Morgen erwache und über die Träume der vergangenen Nacht nachdenke, sie überarbeite, habe ich in mir oft das Gefühl ein "travelling clairvoyant" zu sein.
Jeden Abend kurz vor dem Einschlafen lese ich regelmäßig einen Philosophen. Seine Ideen, seine niedergeschriebenen Gedanken folgen mir dann oft in den Schlaf hinein und erfüllen mein Traumleben mit Inspirationen, die ich, die ich am nächsten Tag für mein künstlerisch – philosophisches Werk nutzen kann. Gestern Abend las ich in einem Werk von Giordano Bruno. Als ich nun am frühen Morgen aufwachte, fielen mir sofort einige Sätze von ihm ein, die mein denken sehr klar wiedergeben konnte: "Es ist eine tiefe Magie, das Entgegengesetzte hervorlocken zu können, nachdem man den Punkt der Vereinigung gefunden hat."
Von diesem "punkt der Vereinigung" haben schon Heraklit und später Plotin gesprochen, Alexander von Kues erwähnt ihn und in der modernen Physik war er auch Heißenberg bewusst. Zu der Theorie von der Vereinigung zweier entgegen gesetzter Punkte schreibt dieser: "Wahrscheinlich darf man allgemein sagen, dass sich in der Geschichte des menschlichen Denkens, oft die fruchtbarsten Entwicklungen dort ergeben haben, wo zwei verschiedene arten des Denkens sich getroffen haben. Diese verschiedene Arten des Denkens mögen ihre Wurzeln in verschiedenen Gebieten der menschlichen Kultur haben oder in verschiedenen Religiösen Traditionen, wenn sie sich nur wirklich treffen, das heißt, wenn sie wenigstens so weit zu einander in Beziehung treten, dass eine echte Wechselwirkung stattfindet, dann kann man darauf hoffen, das neue und interessante Entwicklungen folgen."
Heißenberg hat seine philosophischen Erkenntnisse vorwiegend aus der Physik und Mathematik gezogen, war also ein logischer Geist und praktischer Denker. Dennoch spricht er letztendlich das gleiche aus wie auch Giordano Bruno.

Nur wenn wir alle menschlichen Möglichkeiten, die sich in verschiedenen Kulturen geäußert haben, zusammen nehmen können wir die Begrenzung und das Wissen vom Menschen in unserer eigenen Kultur erkennen und überschreiten und somit etwas über den wirklichen "Stand der Dinge" in Erfahrung bringen. Nur in dem wir uns mit dem "Geistreisen", anderer Suchender beschäftigen, ist es uns möglich zur Ursubstanz vorzudringen. Es ist nun mal ein psychologisches Gesetz dass der Mensch für seine Aufgaben, die er sich stellt, Bestätigungen braucht. So gesehen ist jeder ernsthaft spirituell Suchende,, jeder Metaphysiker der sich für "das Feld des Seins" interessiert und jeder universelle Philosoph mehr oder weniger ein "travelling clairvoyant." Diese "Ursubstanz" nannte der Maharishi Mahesh Yogi, das Sein – was das gleiche ist, wie das Tao und er schrieb dazu: " Wenn die Physik darin fortschreitet, die feineren Schichten jener feinen Teilchen zu erforschen, so muss sie letztlich auf den unmanifestierten Aspekt der Existenz stoßen, der jenseits des subtilsten Aspektes eines Energieteilchens liegt, auf das Feld des Seins."

Montag, 6. April 2009

Momentaufnahme




Gedanken am frühen Morgen

Zwischen Heraklit und Karma-Yoga
von HUKWA

Wenn ich wie nach diesem Wochenende, früh am Morgen meine Studienbücher aufschlage, bevorzuge ich ein Werk der östlichen Philosophie. Grund: Die letzten zwei Tage war ich bei den alten Griechen zu Besuch, vor allem bei Heraklit und Empedokles, in diesem Vorsokratischen Zeitalter habe ich gewisse Wurzeln gezogen. Dieses alte Griechenland ist mir wohl bekannt und seit Jahrzehnten geistige Heimat. Aber – wenn ich einige Zeit bei ihnen verblieben bin, muss ich einfach weiter gehen. Bei all meiner Liebe zum geistigen Ordnungssinn der Griechen, vermisse ich dann doch jenen Punkt, denn sie nie überschritten haben (mit Ausnahme von Pythagoras und Platos Andeutungen), nämlich die geistige Beschäftigung mit dem Unendlichen. Natürlich haben sich auch die griechischen Philosophen mit dieser Thematik beschäftigt – aber – sie haben nie eine ausgereifte lehre darüber verfasst. Wie von einer unsichtbaren Wand aufgehalten, sind sie bei den Gedanken über die letzten Dinge verstummt. Die Heimat der griechischen Philosophie ist eben das Anschauliche, das klar Begrenzte. Hier beginnt nun für mich das Puzzle wo ich versuche die Quelle wo östliches und westliches metaphysisches denken ihren gemeinsamen Ursprung haben. Ab diesem Punkt werden die alten Taoisten und ebenso die Inder interessant. Wenn man versucht das Wesen östlichen und westlichen Denkens gegenüber zu stellen, befindet man sich schnell auf dem Gebiet der Religionen, denn im Osten sind eben Religion und Philosophie untrennbar miteinander verbunden. Doch gerade dieses Fehlen von wissenschaftlichem Rationalismus und Skeptizismus macht mir den Osten so sympathisch. Finden wir doch hier keine Vivisekteure des menschlichen Geistes vor, keine Stadthalter einer rationalen, vertrockneten Vernunft. Das Nichtstun in der östlichen Philosophie ist immer ein positives handeln, also keine Flucht vor den Fragen des Lebens, keine politische Inaktivität wie so gerne behauptet wird, sondern Aktivität in bezug auf etwas universelles. Praktische Lebensweisheiten die an die Stelle von verklausulierter westlicher Philosophie treten. Betrachten wir kurz den Begriff des "Karmayoga" ohne gleich esoterisch zu werden: Dieser Begriff ist indischer Prägung. Eine Zusammensetzung von Wörtern aus Karma: Pflicht, Handeln, Aktivität und eben Yoga: Kontrolle Selbstbeherrschung, sich nicht ans Leben verlieren, genauer: sich nicht ans ökonomische Handeln verlieren. Symbol dieser Lebensweisheit ist die Lotusblüte: Der Lotus erblüht und vergeht im Kontakt mit der Welt und ihren schmutzigen Abwässern, dennoch bleibt er vom Schmutz der Welt unberührt auch wird er vom umgebenden Wasser nicht benetzt, dieses Gleichnis eines symbolträchtigen Bildes, war für mich immer ein Beispiel wie sich der Philosoph in der "Welt des Staubes" bewegen soll. Diese Welt des Staubes ist ein Ausdruck aus dem Taoismus, auf unsere moderne Welt übersetzt, müsste man tatsächlich von einer Welt des "Schmutzes" sprechen, von "Innenweltverschmutzung". Als Lebensphilosoph nehme ich den Karmayoga gerne in mir auf, er bietet mir mehr als heutiger philosophischer Pragmatismus und logischer Positivismus, der meines Erachtens auch in der Philosophie nichts verloren hat, da er in die Sackgasse philosophischen Denkens führt.

Sonntag, 5. April 2009

Abstraktionen







Über abstrakte Malerei

Über abstrakte Malerei
von HUKWA
Jetzt, wo der Frühling uns mit seinen ständigen Wiedergeburten verzaubert, wo ich in intensiver Beziehung zu den Pflanzengeschöpfen stehe, habe ich das Bedürfnis wieder mehr abstrakt zu malen. Für mich persönlich ist die Abstraktion in der Malerei nicht unbedingt ungegenständlich – ich sah schon immer in dieser Art zu malen die bewusste Rückkehr zur Urform. Abstrakt bedeutet mir die Suche nach der "ungeformten Form der Formen". Wirkliche Abstraktion in der Malerei ist die Wiedergabe von bereisten, geistigen Landschaften. In der abstrakten Malerei widerspiegelt sich die tiefe der menschlichen Seele, als auch die Reize und Wirklichkeiten der uns umgebenden Oberflächenwelt. Sie gleicht verschiedenen philosophisch-phänomenologischen Denkströmungen. Es braucht also nicht zu Verwundern, das Husserl seine Disziplin der Phänomenologie der philosophischen Welt präsentierte, als in der Malerei auch die große Geburt der Abstraktion stattfand. Wie die Phänomenologie zu forschen begann, ob die sichtbare Welt auch das ist was wir als "Wirklichkeit" auffassen, in dem sich ja das Sein verbergen müsste, hat man auch in der Malerei den Versuch unternommen – die Realität "hinter" der Realität zu ergründen. Womit sich ja schon Plato in seinem "Höhlengleichnis" beschäftigte. Er verwarf die "realistische Malerei", da er in ihr nur "Schatten von Schatten" sah. Plato ging bis zur quelle des wahren Sein, eben zur großen Abstraktion – zur Heimat des "Ur-Gedankens", der das verborgene Wesen des Lebens nur andeutet.

Mittwoch, 1. April 2009

Gedicht

Bäume im April
Wie aus einer Erstarrung
losgelöst
Tänzerinnen gleich
im zarten nebligen Licht
der Aprilsonne
verharren die Bäume
warten auf einen
Windhauch
um sich zu biegen
zu ächzen
zu stöhnen
darauf wartend
aus Stamm und Rinde
die Reste des Winters zu vertreiben
Aufbrechend zu einem wirbelnden Reigen
gedenken sie im Vorfrühling
der fackelnden Glut
des Sommers
hukwa