Dienstag, 31. Mai 2011

Bemerkung zu das Feuer des Salvador Dali

Der Maler Salvador Dali wurde einmal gefragt, welches Kunstwerk aus dem Louvre er bei einem Brand als erstes retten würde.
Seine Antwort war: "Das Feuer".
hukwa

Sonntag, 29. Mai 2011

Die Zeichnung als Bewusstseinsakt

In den letzten Tagen habe ich intensiv gezeichnet. Die Zeichnung ist ein Bewusstseinsakt, eine erste lässige Darstellung der künstlerischen Idee. Sie ist ein Bild von etwas das werden soll, dessen ende sich aber noch nicht erahnen lässt. Die Zeichnung nimmt stufenweise Gestalt an, führt langsam zum Werk, das den Künstler dann irgendwann anschauen wird. So hat die zeichnung für mich immer etwas Golemhaftes an sich, eine künstlerische Geburt. Sie ist Wegweiser und Weggefährte für den Künstler und sein Werk.
hukwa

Donnerstag, 26. Mai 2011

Wind durchweht den Ginster

Erstarrten Tänzerinnen gleich
steht der goldgelbe Ginster

Flehend erwartest du den Wind

Und dann der erste Hauch

Wie Fackeln im Winde wanken

blüht und bewegt sich der Ginster

am Wegesrand.
hukwa

Mittwoch, 25. Mai 2011

Altes Hügelgrab

Uralt Gestein
überwuchert von Farnen und Gräsern
Sand und Torf
aufgeschichtet auf zerpulverten Körpern
Trollblumen blühen
Holunder grünt darüber
verflogene Seelen
Tonscherben
Hügel
seit tausenden von Jahren vergessen
nichts ändert die Zeit
diese vergessene Urne
menschliche Blicke
fliegen nichtswissend darüber hinweg.
hukwa

Sonntag, 22. Mai 2011

Der romantischste aller Romantiker

Heute mal wieder seit langer Zeit ausführlich im Werk von Novalis gelesen. Ich kann Curt Grützmacher nur zustimmen wenn er über diesen Dichter schreibt: Mit dem Lebenstrank und der Vereinigung von Eros und Freya wird die Vision vom Goldenen Zeitalter wirklichkeit. Es ist eine Welt universalen Verstehens unter der Macht der Poesie, ein ungeteiltes Sein und "Sophie ist ewig Priesterin der Herzen". In dieser Welt hat alles "menschlichen" Sinn, das Erlösungswerk der kleinen Fabel ist getan: "Die Blumen und Bäume wuchsen und grünen mit Macht. Alles schien beseelt. Alles sprach und sang... Kein Stein lag mehr auf einer Menschenbrust."
Für Novalis ist der bevorrechtete Bewohner einer Welt in der Blumen und Tiere einen "menschlichen Sinn" haben, das Kind, zu verstehen als ein Wesen, das auf einer mehr vegetativen Bewusstseinsebene dem wahren Sein der Dinge um unmeßbare Dimensionen näher ist als der in strenge Denkkategorien eingepferchte Verstand des Erwachsenen.
Es tut immer wieder gut und ist Nahrung für unser Sein, im Novalis zu lesen.
hukwa

Mondnacht im Wald

Wenn die Wälder sich verdunkeln
flackerts in meiner Seele auf
wenn die ersten Sterne funkeln
ziehts mich in den Wald hinaus
schaut mein Auge tiefer
jeder laut wird geheimnisvoller
die Umgebung Bilderreicher
das gewöhnliche flieht von mir
und der Horizont wird klar
dann im dusteren Walde plötzlich
stehe ich Überwältigt da.
hukwa

Donnerstag, 19. Mai 2011

Tao

Der halbe Mond am Himmel
holt auf
die Erinnerung
wie der Fischer die Fische anlockt
sind Träume und Träumer
Eins
das ist Verwirklichung
von Tao.
hukwa

Mittwoch, 18. Mai 2011

O schöner Pfälzerwald

Dir danke ich Pfälzer Erde
dein blauer Himmel mir scheint
Auch Dir Du Wald Du Dunkler
du schließt mich wie durch Zauber
in deine Wunder ein.

Wenn ich am Morgen in der Frühe
durch deine Haine laufe
dann hör ich deine Stimme
im Vogellied und Wipfelbrausen.

Ich weiß von vielen Dingen
so tief versteckt in Dir
In deinem Schöpfungsalphabet zu lesen
ist tägliche Freude mir.

Ich höre gern dein Singen
im Rauschen deiner Quellen
ich lausche deiner Stimme
wenn deine Vögel singen.

Dir dank ich Pfälzer Erde und deinem dunklen Wald
in Dir sind alle Wunder wach
mit denen Du mich seit Kindheitstagen
in dein grünes Reich gelockt hast.
hukwa

Dienstag, 17. Mai 2011

Zu Besuch bei Amanita


Waldlicht im Mai

Du holdes Licht aus Waldeshainen
Dein goldenes Leuchten erquickt die grünen Räume
noch liegt der Tau in Busch und Bäumen
die Vögel singen und ich träume
von dir du Wald
du Seelentröster
verwandels mir den Tag in Harmonie.
hukwa

Schwingungen aus dem Zwischenreich während des Malaktes

Oft frage ich mich während des Malaktes woher die Symbole und Gestalten wohl kommen die sich mir oft aufdrängen? Sicher ist das sie im Unterbeswusstsein zu Hause sind. Nach der Hypothese von Gardner-Hodson handelt es sich um Schwingungsvorgänge, um energetische Prozesse der Außenwelt, die mit den energetischen Vorgängen der Innenwelt (Vorstellungsbildern) kommunizieren. In einem künstlerisch schöpferischen Akt manifestieren sich Gestalten, die von zarter Konsistenz und kurzer Erscheinungsdauer sind. Die Wahrnehmung solcher Symbole hängt also von der Innenwelt des Betrachters ab. Aus den Schwingungen und Energieebenen manifestieren sich langsam farbige Gestalten die dann auf Leinwand gebannt werden.
hukwa

Montag, 16. Mai 2011

Bericht aus meinem Atelier

Pünktlich mitte Mai ist die Farbe wie ein bunter Zugvogel zu mir heimgekehrt und ich konnte in den letzten Tagen mit einer neuen Reihe von Malereien beginnen.
Am Anfang steht immer erst die Anfertigung der Zeichnung- die Idee- die aus irgendeinem Zwischenreich auftaucht. Dann gestaltet sich langsam das Ganze zum Bild hin. Die Farbe kommt hinzu, die richtige Unterlage für die jeweilige Malerei wird vorbereitet- Leinwand oder Holz? Die "Immerwiederkehrenden" bevorzugen Leinwand und wollen in Öl verewigt werden. Die Abstraktionen gelingen besser auf einem Holzuntergrund. Die "fließenden Malereien" male ich auf Papier oft mit einfacher Wasserfarbe. Die "Ideen" entstehen in der Dämmerung oder am Morgen oft aus Traumfetzen der vergangenen Nacht, sind also Geburten des Unbewussten, sie werden am frühen Morgen direkt in die Zeichenbücher gezeichnet. Malen tue ich zur Zeit vorwiegend in meinem Freilandatelier.
hukwa

Montag, 9. Mai 2011

Heimatkunde und Geschichtsbewusstsein Teil 2.

„In Rom, Athen und bei den Lappen,

da spürt man jeden Winkel aus,

indes wir wie die Blinden tappen

daheim im eigenen Vaterhaus.“

Karl Simrock

Die Heimatkunde berührt durch die Erfassung der Beziehungen des Menschen zu seinem Lebensraum fast alle Wissensgebiete, nicht nur die Geschichte. Sie ist keine Einzelwissenschaft, sie fasst jedoch die einzelnen Wissensgebiete unter einer ihr eigenen Blickrichtung auf einen bestimmten Raum- und Zeitabschnitt zusammen, der allerdings je nach Beschauer wechselt. Zunächst ist es der Heimatraum selbst, dem sich der Heimatkundler zuwendet. Von ihm gehen die ersten und stärksten Impulse aus. Je eifriger ihn der Heimatkundler durchstreift, je intensiver er sich dadurch die heimatliche Landschaft erschließt, je tiefer er von seiner Mitte aus in sie eindringt, umso mehr öffnet sie sich ihm und gewährt ihm immer weitere, immer tiefere Einblicke in ihr Wesen und Werden. Ausgehend von den Geländeformen, nach denen er sich orientiert, steht er eines Tages vor der Frage, wie das wohl alles geworden ist, vor der Frage des Entstehens und Aufbaues der Landschaft seiner Heimat. Hegel schrieb einmal: „Philosophie ist ihre Zeit, in Gedanken erfasst“, nun, wir leben ja die meiste Zeit an jenem Ort den wir Heimat nennen und von diesem Ort aus bewegen wir uns in die Welt hinaus, von diesem Ort aus den wir Heimat nennen versuchen wir das Ganze zu erfassen, über die Heimatgeschichte erfassen wir also auch Weltgeschichte.

Für die meisten Menschen hat Heimatkunde oft etwas altbackenes und spießiges an sich. Nun, gewiss kann dem so sein, es kommt einfach darauf an wie wir uns der Heimatkunde nähern.

Ein Beispiel: In den vergangenen Tagen habe ich einige Artikel über alte Waldberufe im Pfälzerwald geschrieben. Diese Serie ist sehr heimatkundlich verfasst, schließlich fällt dies ja auch in das Gebiet der Heimatkunde. Es passiert mir das mir beim kritischen Überarbeiten solcher Artikel sehr schnell auffällt in welch tiefer Armut und Ausbeutung jene Menschen lebten und ihr ausgesetzt waren die Berufe wie Holzhauer, Harzbrenner, Köhler oder Holzschuhmacher ausübten. Dann bin ich ganz schnell bei der Jahreszahl 1832, nämlich in jenem Jahr als das Hambacher Fest stattfand. Zum ersten Mal wurden Fahnen in Schwarz-Rot-Gold geschwenkt und die Teilnehmer forderten die Einigung Deutschlands und sprachen sich für ein neues Europa von vereinigten und friedlichen Volkern aus. Diese Demonstration in der Pfalz steht für die Einheit Deutschlands und für die Wiege der europäischen Demokratie, deren Geist durch Pfälzer Auswanderer in die „neue Welt“ getragen wurde und somit auch die amerikanische Demokratie aufs Tiefste beeinflusste. Als Pfälzer kann ich das Hambacher Fest aus den Blickwinkeln der Heimatgeschichte als auch der Weltgeschichte betrachten. Es ist letztendlich nur eine Frage des Bewusstseins. Ein Bewusstsein das heimatliches geschehen mit dem Geschehen der Weltgeschichte verbinden kann, ist ein kosmopolitisches Bewusstsein.

Für den großen deutschen Geschichtsphilosophen Georg Friedrich Wilhelm Hegel, wird Weltgeschichte als „Fortschritt im Bewusstsein der Freiheit“ begriffen.

Die Geschichte ist bei Hegel also nichts anderes als die Entwicklung der Freiheit – „ein Fortschritt den wir in seiner Notwendigkeit zu erkennen haben“.

So ist auch die Beschäftigung mit der Heimatkunde eine Beschäftigung mit der Weltgeschichte. Denn Heimatkunde beruht durch die Erfahrung des interessierten Einzelnen auf diesem Gebiet zu seinem Lebensraum die dieser als Heimat betrachtet. So schließt Heimatkunde fast alle Wissensgebiete mit ein, nicht nur Geschichte sondern auch Kunst, Religion, Philosophie und Politik. Heimatkunde ist keine Einzelwissenschaft in diesem Sinne, sondern sie zieht die Einzelwissenschaften heran um sie zu einem Ganzen zu vervollständigen, ähnlich einem Gesamtkunstwerk. Sie wendet sich der heimatlichen Umgebung zu, aus der ja für den heimatkundlich Interessierten die Impulse hervorgehen, aus denen er erkennt das Heimatgeschichte auch immer Weltgeschichte ist. Jener Ort und jene Landschaft die wir als Heimat bezeichnen und mit der wir uns heimatkundlich beschäftigen ist ja ein Teil vom Ganzen, von jenem Ganzen, das Hegel als „Weltgeist“ bezeichnete. Lassen wir uns von diesem Ausdruck „Weltgeist“, nicht befremden. Hegel meinte damit weder etwas gespensterhaftes noch esoterisches er meinte das direkte Gegenteil, nämlich – das Vernünftige. Jenes Vernunftprinzip das im Gang der Geschichte „zu sich kommt“.

Ich selbst sehe in der Beschäftigung mit der Heimatkunde diese auch als Geburtshelferin für lebendige Weltgeschichte. Heimatkunde besitzt etwas lebendiges, sie ist nicht abstrakt, denn der Heimatkundler, bewegt sich ja täglich durch diese lebendige Geschichte in dem er den Zeugnisseen dieser Geschichte täglich im Ort und der Landschaft in der er lebt gegenübertritt.

Das viele Schüler heute Geschichte als langweilig empfinden hängt zweifelsfrei auch damit zusammen das man das Schulfach Heimatkunde einfach abschaffte. Denn wie kann man den besser Kinder an ein kritisches Geschichtsbewusstsein heranführen als durch das Fach Heimatkunde?

Der heimatgeschichtlich Interessierte begegnet durch seine Beschäftigung mit der Kultur seiner Heimat, dem, was Hegel das „Ganze“ genannt hat. Nach Hegel ist ein richtiges Verständnis der „ganzen Geschichte“ nur möglich, wenn am wie oben bereits kurz erwähnt, erkennt, dass auch Kunst und Religion, Philosophie und Sozialwissenschaften kein zeitloses absolutes Reich bilden sondern sich in der (vor allem) Heimat – und Weltgeschichte entfalten und gegenseitig bedingen. Es besteht also eine Wechselwirkung von Heimatkunde und Weltgeschichte, denn alles beginnt schließlich im kleinem.

So möchte ich auch keineswegs unser heimatliches Schrifttum gegenüber historischen Büchern geschmälert sehen. Für mich steht August Becker neben einem Toynbee oder Spengler. Aber auch die Beiträge interessierter Laien und Heimatforscher, Artikel aus Tageszeitungen, Broschüren und Ortschroniken können den Geist Hegels atmen. Die „Weltgeschichte“ bildet das Hauptthema der Hegelschen Philosophie. Jeder Augenblick gewinnt sein –Sein-nur dadurch, das er das Sein des vorhergehenden in sich aufnimmt. Die volle Verwirklichung des objektiven Geistes vollzieht sich in der Weltgeschichte sagt Hegel.

Doch der Weg zur Geschichte überhaupt beginnt in der Heimatgeschichte, also in der Kunde über unsere Heimat.

hukwa

Donnerstag, 5. Mai 2011

Alte Waldberufe – Flößerei und Trift

Wenn ich eine Gegend erwandere bewege ich mich auch in ihre Geschichte hinein. Ja, beim Wandern begegnet man der Geschichte einer Landschaft ja förmlich.

In der waldreichen Umgebung von Trippstadt werden wir beim Wandern immer wieder Stellen finden, wo einst die Kohlenmeiler glühten und beim Wandern im Pfälzerwald finden sich an Bächen und Flüssen auch heute noch Plätze, wo einst Holz geflößt und getriftet wurde.

Schon im Jahre 1403 stellte König Rupprecht der Stadt Neustadt ein Privileg zum Flößen von Hölzern auf dem Speyerbach aus. Im größeren Stil wurde die Flößerei und das Triften von Holz allerdings erst im 18. Jahrhundert betrieben.

Im Laufe der Zeit unterschied man genauer zwischen „flößen“ für zusammen-gebundene Holzstämme (Floß) und „triften“ für loses Kurz- oder Schichtholz. (Hier ist noch zu bemerken, dass man in alter Zeit festgelegte und erlaubte Wege zum Eintreiben von Waldweidevieh in die Waldweide, die damals wegen knapper Grünfütterung sehr wichtig war, „Triftwege“ nannte. Solche Vermerke finden sich heute noch in älteren Flurkarten.)

Geeignete Bäche wurden, wie man damals sagte, „gerade gestochen“. Reichte das verfügbare Wasser nicht aus, bildete man durch den Einbau von Wehren Stauabschnitte.

Im Pfälzerwald wurde überwiegend getriftet.

„Wenn es Frühling wurde“ berichtet uns Walter Eitelmann, der Verfasser von „Rittersteine im Pfälzerwald“ „.....und die Quellschüttung am stärksten war, vertauschten die Holzmacher ihre Axt mit den langen Flößerstangen. Der Winterholzeinschlag war beendet, die Hölzer waren unter Mühen und Gefahren an den sogenannten Holzriesen (Rutschen) ins Tal hinabgerieselt und an den Holzplätzen gestapelt worden.“

Nun konnte das Triftgeschäft beginnen. Das Holz wurde ins Wasser gestoßen und nahm seinen Weg.

Die Oberleitung für die Trift im Pfälzerwald hatte das Triftamt in Neustadt, mit Triftmeisterstellen in Elmstein und Annweiler. Die Trift endete in der Regel am Georgitag (22. April).

Besonders viel Holz wurde im Bereich Kaiserslautern getriftet, da die Lauter hierzu ideale Vorraussetzungen bot. Im südlichen Bereich von Kaiserslautern waren der Schwarzbach und die Moosalb zum Triften geeignet. Bei der Moosalb musste mit Rücksicht auf die Hütten- und Eisenwerke im Karlstal bei Trippstadt, auf den oberen Teil des Bachlaufs verzichtet werden. Da dieser Industriebetrieb selbst größere Mengen Holz zur Gewinnung von Holzkohle verbrauchte, konnte der Triftbetrieb vermutlich erst aufgenommen werden, nachdem die Eisenverhüt-tung und Verarbeitung eingestellt war. Für den Transport von Holz aus den großen Wäldern beiderseits des Schwarzbachtales – Gräfensteinerwald und Horn-bachwald – war der lange wasserreiche Weg sehr vorteilhaft. Ein Triftwoog war wohl der Pferdsbrunnenweiher, der aus Zuflüssen von der Burgalbspring bei Johanniskreuz und der Pferdsbrunnenquelle gespeist wurde und wird.

Letztmals wurde 1902 von Speyerbrunn und Elmstein aus Holz getriftet. Die zum Zwecke der Flößerei befestigten Wooge und Bachläufe sind noch erhalten geblieben, die Wooge wurden nach dem Ende der Flößerei für die Fischzucht abgegeben.

Geblieben sind auch viele Flurnamen die mit dem Triften und Flößen zusammenhängen. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts kamen viele Holländer in den Pfälzerwald, um besonders gut gewachsene Bäume für den Schiffsbau zu kaufen. So entstanden Namen wie Holländerschlag, Holländerbäume, Holländerholz, Holländerweg, Holländerstein u.s.w.

Besonders stark gewütet haben die Franzosen im Pfälzerwald. So wissen wir, dass wertvolle Hölzer aus dem Kaiserslauterer Reichs- und Stiftswald auf Weisung von Napoleon ab 1804 über die Lauter, den Glan und die Nahe, nach Bingen geflößt und von dort im großen Verbund über den Rhein nach Rotterdam/Holland zum Schiffsbau gelangten.

Die Eisenbahn sorgte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts für einen schnelleren Transport des Holzes und setzte somit dem Flößerhandwerk ein Ende.

Bei Wanderungen im Pfälzerwald kann man noch an vielen Bachläufen die Kanalisierung und die kunsthandwerklich ausgeführten Wasserbauten der alten Triften bewundern. Sie sind heute steinerne Zeugen einer lang vergangenen Wald- und Forstgeschichte. Aber vor allem sind es die romantischen, einsam gelegenen Waldweiher, die der Wanderer im Pfälzerwald findet, die uns an diese alte Zeit erinnern.

hukwa

Lit. Hinweise:

Walter Eitelmann – Rittersteine im Pfälzerwald

Roland Paul – Von alten Berufen im Pfälzerwald; Der Pfälzerwald Porträt einer Landschaft

Walter Frenzel – Vom Triften im Raum Kaiserslautern


Mittwoch, 4. Mai 2011

In der Meditationshöhle

Als ich heute Abend einige Zeit in der Diana Höhle meditativ meine Umgebung beobachtete, ich kann von dort aus direkt in einen Waldhang mit dichtem Altbaumbestand schauen, ging mir das gedicht von dem taoistischen dichter Li Po (701-726) durch die Sinne:

Ihr fragt zu welchem Zweck ich in
den blauen Bergen lebe,
Ich lächle doch, entgegne nichts,
das Herz voll Seelenruh.
Die Pfirsichblüten treiben auf dem Strom
Davon in weite Ferne,
Andere Himmel gibts und Erden
als die der Welt der Sterblichen.
Li Po

Manche Dinge und Erlebnisse kann man nur in Versen erfassen, aus diesem Grund dichte ich wohl selbst gerne. Für einen Moment kam mir die glasklare Erinnerung an ein Leben als Taoist im alten China. Als diese Bilder in meiner tiefsten Innerlichkeit vorbeizogen, schrie dreimal laut der Schwarzspecht.
hukwa

Das gewöhnliche Leben auf ungewöhnliche Weise leben.

Wir sollten danach trachten, das gewöhnliche Leben auf ungewöhnliche Weise zu leben, dann ist es ein starkes Leben. Sobald man sich für dieses Leben entscheidet, für ein bewusstes Lebendigsein, für das Außergewöhnliche, beginnt das Leben spannend zu werden.
hukwa

Sonntag, 1. Mai 2011

Die Sommernknotenblume und die Frühlingsknotenblume

Die beiden zur Familie der Narzissengewächse zählende Pflanzen sind enge Verwandte unseres heimischen Schneeglöckchens. Wird die Frühlingsknoten – Blume die vielerorts auch Märzenbecher genannt wird, in der Roten Liste von Rheinland – Pfalz als hoch gefährdet eingestuft, so gilt die Sommer – Knotenblume als verschollen oder gar Ausgestorben. Das vom Umweltministerium Rheinland – Pfalz herausgegebene Verzeichnis der bedrohten Pflanzenarten, weist 1988 dieser seltenen Pflanze nur noch zwei Standorte zu, in der Nähe von Speyer und in Trippstadt. Im Pflanzenatlas der "Flora der Pfalz" von 1993, gilt die Pflanze bereits als verschollen.

Die Sommer – Knotenblume ( Leucojum aestivum L ) ähnelt auf den ersten Blick ihrer Verwandten der Frühlings – Knotenblume ( Leucojum vernum L ), ist aber kräftiger und wird zwischen 35 und 60 cm hoch; schon durch die doppelte Größe ist sie daher gut von ihrer

Verwandten zu unterscheiden. Ein weiteres wichtiges Erkennungsmerkmal sind die kleineren, 1 bis 1,5 cm großen Blätter an ungleich langen Stielen, wovon sich zwischen 3 und 7 an einem Stängel befinden. Die 3 – 5 hellgrünen, breit – lanzettlichen Blätter sind etwa 1 cm breit. Als Standort bevorzugt Leucojum aestivum nasse und feuchte Wiesen, Uferböschungen und Auwälder. Sie blüht von April bis Mai.

Unsere heimische Frühling – Knotenblume oder eben Märzenbecher war früher in unserer Gegend recht gut verbreitet. Einige Pflanzen von Leucojum vernum gelten an ganz wenigen

Trippstadter Standorten als gesichert. Diese Wildblume wird 10 – 35 cm hoch, wobei der Stängel von einer einblättrigen Blattscheide überragt wird. Die wohlriechenden Blüten hängen jeweils einzeln, selten zu zweit am blattlosen Stängel. Die Blütenhüllblätter sind gleich lang.

Die Spitzen der 6 gleichgroßen Kronblätter zieren grüne Flecken.

Trotz der tiefen Lage der Zwiebeln ( ca. 20 cm ) wurden diese früher oft ausgegraben und in Gärten verpflanzt; was natürlich zum Verschwinden der Art beigetragen hat. Der Name weist auf die frühe Blütezeit der Pflanze hin, die wegen ihres knotenartig verdickten, unterständigen

Fruchtknotens eben " Frühlingsknotenblume " genannt wird.

hukwa