Mittwoch, 29. Februar 2012

Über meine persönliche Satori Erfahrung

Das Erwachen des frühen Morgen ist für mich immer wieder eine mystische Erfahrung. In der regel spüre ich am frühen Morgen eine tiefe Einheit in mir. Meine Gedanken sind universell, ja, sie sind kosmischer Natur. Ich könnte auch sagen: am Morgen wirkt Satori am stärksten in mir! Die Satori Erfahrung ist eine stark mystische Erfahrung man kann sie nicht mit der allgemein verständlichen Logik erklären, sie ist eben eine Erfahrung und nicht Abstrakt. Es ist die Erfahrung das in meinem Bewusstsein etwas vorhanden ist, dass ich über die rationale Denkebene nicht mitteilen kann, weil es eine rein ontologische Erfahrung ist, eine Erfahrung von Sein. Als Mensch westlicher Erziehung, dessen Herz im Osten pocht, benötige ich für meine Erklärungsversuche die Stütze der Philosophie und der Psychologie. Ich schreibe ganz bewusst erklärungsversuche, weil die Satorierfahrung letztendlich nicht rational erklärbar ist.
hukwa

Tagesschild- Bestimmt das Bewusstsein das Sein

Wenn die Menschen auch unglückliche Kreaturen sind, weil sie den Tod bewusst gemacht haben,, so können sie doch noch einen Schritt weitergehen und durch Transzendenz des ich auch den Tod transzendieren. Sich vom Unbewussten zum Ich-Bewusstsein zu bewegen, das heißt, den Tod bewusst zu machen: sich vom Ich-Bewusstsein zum Überbewusstsein zu bewegen, heißt, den Tod ungültig zu machen.
Ken Wilber

Dienstag, 28. Februar 2012

Nachts

In jenen Nächten
Wenn der Regen
Mir Nachrichten ans Fenster trommelt
Kurz bevor der frühe Morgen seine Wimpern öffnet
Ist es als würde ein Flügelschlag
Mir aus der Kindheit herübergeweht
Wenn dann die Nacht im
Keuchen des Morgens verschwindet
Lauern die Träume
In den tanzenden Kiefern
Wartend bis der Mond wieder über den
Dunklen Wäldern steht.
hukwa

Gedanken im Garten

Millionen von Tau- und Regentropfen durchfunkelten am Morgen den Garten. Die Februarsonne lässt sie wie Diamanten blinken. Der ganze Garten scheint verglast zu sein. Solche Momente muss man zu nutzen wissen, es sind Zeiten der Andacht und der Stille. Jenen denen in solchen Momenten Banales durch den Kopf geht, deren Leben ist gelebt sie werden in diesem Leben nicht mehr von der Ewigkeit geküßt werden, den ihre Seele ist verdorrt. Mögen mich die Götter vor solch einem dumpfen Leben schützen.
hukwa

Tagesschild- Einsichten der Weisen

Man sieht ein,
dass es nicht der Beruf des Menschen ist,
Lämmer zu schlachten
und Steine zu zerschlagen
sondern dass er geboren ist,
mit einer Rose in der Hand umherzugehen.
Jean Giraudoux

Montag, 27. Februar 2012

Frühlingsgruß

Ein Lebensgesetz

Manchmal sollte man sich auf den Weg machen und eine Wiederverzauberung mit der Welt suchen. Dies bedeutet das man an sich selobst arbeiten muss. Der alltägliche Trott ist der erste Gegner der überwunden sein will. Dafür müssen wir uns manchmal in verzicht üben. Die Seinsgewißheit flüstert mir immer wieder zu, dass man nicht alles haben kann. Wenn ich mich nach einem höheren Niveau von Wohlstand sehne, dann passiert es meistens das ich meine Zufriedenheit verliere, dies scheint ein Lebensgesetz zu sein.
hukwa

Tagesschild

Wer frei ist von Begehren,
Abneigung und Verblendung.
dessen natürlicher Zustand
des Geistes ist Sammlung.
Samadhir raja sutra

Sonntag, 26. Februar 2012

Märzwinde

Jetzt
Da die lauen Frühlingswinde dein Gesicht streicheln
Sprich mit dem Märzwind
Klage nicht wie eine Chimäre und
Meide die geschwätzigen Elstern
Die Schlüsselblume öffnet dir das
Geheimnis des nahen Frühlings
Die Nymphen sind schon lange geflohen
In den Höhlen unter den dunklen Bergen
Bleibt die Büchse der Pandora für dich verborgen
Einst wird sie nicht viel mehr sein als eine
Handvoll Staub
Glaube an das Geheimnis das dir die Märzwinde künden werden.
hukwa

März der Wandler

Mild sind die letzten Tage dieses Februars. Der Narrenmonat will die Tür des Vorfrühlings öffnen. Nach den Schneeglöckchen erscheinen nun auch die ersten Krokusse in den Vorgärten. Im Wald konnte ich eine erste frühe gelbe Blüte des Huflattisch bewundern, ihm wird in den nächsten Tagen die Blüte der Schlüsselblume folgen. Nach einem langen Winterschlaf kehrt jetzt wieder Demeter auf die Erde zurück um für eine neues Frühjahr und einen neuen Sommer ihre Herrschaft anzutreten. So sahen dies die alten Griechen. Und unsere Kultur ist schließlich auf der griechischen aufgebaut. Die uralten "erdnahen Geschöpfe", die sich jetzt noch unter Erde und Laub verbergen, lechzen förmlich nach neuem, frischen Leben. Mit dem neuen Erblühen der Kräuter und Bäume grüßen wir auch den Wandel, der besonders jetzt im nahenden März erkennbar wird.
Jene Menschen die noch einen Bezug zur Natur besitzen, die in ihren Mysterien und in ihrem großartigen Schöpfungsalphabet zu lesen wissen, erscheint der Vorfrühling wie ein magisches Zeitalter. In den Wäldern herrscht nun eine Kraft vor, von der alle Dinge des Waldes erfüllt sind. Der naturbewusste Mensch weiß dass er auch nur eine Form dieser Kraft ist, eine: geprägte Form, die lebend sich verwandelt, um mit Goethe zu sprechen.
hukwa

Tagesschild

Die klare Bewusstheit führt dazu,
Dass sich die heilsamen Dinge mehren
und die unheilsamen Dinge schwinden.
Buddhistische Weisheit

Samstag, 25. Februar 2012

Wald - Wir alle lieben dich - Das Karlstal im Herbst

Wir alle lieben dich
Das Karlstal - ein Ort der Besinnung

Manchmal erscheint es dem Wanderer als ob die „Zeit“ ein leerer Begriff sei in diesem Tal, sie rinnt so leise plätschernd dahin wie die Moosalb in seiner Mitte.

Wenn im September die Landschaft von der Magie des „Altweibersommers“ verzaubert wird, wo an jedem Busch und Baum hunderte von Spinnweben in der goldenen Morgensonne blinken, wo die alten Weiden und Erlen wie Wesen aus dem Feenreich am Bachlauf der Moosalb erscheinen, liegt ein besonders romantischer Zauber über dem Karlstal.

In einer solch naturhaften Landschaft wie dem Karlstal, spürt der Wanderer das Herz von Mutter Natur pochen. Die größte Freude, die der Wald uns bereitet, ist die Andeutung einer dunklen Beziehung zwischen Mensch und Pflanzenwelt.

„Ich bin nicht alleine und unerkannt“, schrieb der amerikanische Philosoph Emerson einmal, „die Pflanzen nicken mir zu, das Schwanken der Zweige im Wind ist mir vertraut und unvertraut zugleich“.

Hier im Karlstal kann es einem erscheinen, als schenke der Wald uns ein uraltes Gleichgewicht, das wir seit langem vermissen, wieder zurück. Eine Essenz die wir lange Zeit entbehrt haben.

Am Himmel schwebt einsam der Bussard, vom Waldhang tönt der Ruf des Schwarzspechts herunter ins Tal und bei den Flockenblumen steht das Taubenschwänzchen wie ein Kolibri flatternd vor den dunkelroten Blüten der Pflanze.

Die eigentliche Heimat dieses schönen Fliegers liegt in Südeuropa. Alljährlich fliegt das Taubenschwänzchen von dort über die Alpen nach Mitteleuropa, und auch im Karlstal können wir ihn dann beobachten. Dieser besondere Schmetterling aus der Familie der Schwärmer ist regelmäßig Sommergast im Tal. Im Schwirrflug steht er vor den Pflanzen um den begehrten Nektar zu naschen. Durch seinen besonders langen Rüssel erreicht er Blüten, die für andere Insekten unerreichbar sind.

Eine recht hohe biologische Vielfalt kann der Wanderer in dieser Landschaft noch vorfinden, vielleicht wird dem einen oder anderen dieses Wort hier erst richtig bewusst.

Unter biologischer Vielfalt ist die Vielfalt an Lebensräumen und die Vielfalt der Lebewesen einer Art untereinander zu verstehen. Biologische Vielfalt ist damit mehr als die reine Artenvielfalt. Es beinhaltet Landschaft und den Menschen der in dieser Landschaft lebt.

Buntsandstein und dichte Wälder umgeben das Tal, durchbrochen von sumpfigen Wiesen, in denen einige bedrohte Pflanzenarten ein letztes Refugium gefunden haben.

Das Karlstal liegt im Biosphärenreservat Pfälzerwald. Dieser Begriff hat aber eine weitergehende Bedeutung, weil er eben nicht nur die biologischen Phänomene anspricht. Innerhalb eines Biosphärenreservates geht es vor allem um die nachhaltige Entwicklung der jeweiligen Region, also um das Arbeiten, Wirtschaften und das gesellschaftliche Zusammenleben des Menschen mit der ihn umgebenden Natur.

Auch den Graureiher kann man hier oft regungslos stehen sehen, die einstmals scheuen Gesellen sind ständige Bewohner des Tals. Sie mögen Fisch, aber vertilgen vor allem Mäuse, die sie in den Wiesen fangen.

Vor allem für die Familie der Libellen ist das Karlstal ein wichtiger Lebensraum, sodass sich hier einige Libellenarten von europäischer Bedeutung angesiedelt haben.

Die Natur, der Wald schenkt dem, der ihn aufsucht Ruhe, Harmonie und Gesundheit und wir, die wir die Natur aufsuchen, sollten sie respektieren und schützen, sollten den Wald lieben.

Nachricht von sich selbst

"Ich glaube das der Geist entweiht werden kann durch die Angewohnheit sich belanglosen Dingen hinzugeben, so dass alle unsere Gedanken, einen Anflug von Belanglosigkeit bekomen", diesen Satz habe ich gestern Abend in den Tagebüchern von Thoreau gelesen. Thoreaus "Belanglosigkeit", möchte ich Heute als Oberfläche bezeichnen. Dem Menschen fehlt die innere Stille, den nur durch sie kann er auch seine innere Stimme vernehmen. Die Menschen haben heutzutags nichts besseres zu tun als in Facebook oberflächliche Nachrichten zu verschicken - aber wann haben sie einmal wieder eine Nachricht von sich selbst gehört?
hukwa

Tagesschild

Das ist der größte Segen,
wenn in den Wechselfällen des Lebens
das Herz unbewegt bleibt:
gelassen, lauter und im Frieden.

Buddhistische Weisheit.

Freitag, 24. Februar 2012

Identität

Die Autospuren sammeln das Regenwasser gleich hinter dem
Waldparkplatz
Ich laufe tiefer in den Wald hinein
Der Häher warnt zweimal
In den noch blattlosen Eichen
Summt der Wind wie Geisterschar
Rief da eben nicht Jorinde
Das sie der Geliebte finde
Ewig ist der Augenblick
In Gedicht und Sagenzeit
Hier im Wald
Im Wurzelstock
sehe ich Kentaurengestalt
Eure Welt ist nicht die meine
Dort am Stamm der borstigen Eiche
Tanzt ein schwarzer Götterbote
Schwarzspecht Krähengroß er ruft
Dodonna ist hier im Walde
Zeus tut hier verwalten .
hukwa

Vom Mythos der Bäume

Wer täglich in den Wäldern ist denn erreicht keine Langeweile. Er bringt von seinen Waldgängen genügend Material mit damit er zu Hause schreiben oder werken kann. Was man in die Wälder mitnehmen sollte ist Gelassenheit, Geduld und Losgelöstsein von gesellschaftlichen Verpflichtungen. Dann wird der Wald zu einem großen Spielplatz für erwachsene Kinder. Wir können mit dem Geist der Bäume Zwiesprache halten und einsteigen in den Mythos des Baumes, der sich von den Menschen in dem Maße zurückzieht wie dieser sich egoistisch vorwärts bewegt.
hukwa

Waldgang

Der Wald ladet ein
Großzügig zu sein
Gehn wir hinein und lassen den Krämergeist daheim
Gehoben wie die Baumeswipfel
Schlägt in uns ein Klang
Ein kräftiger Gesang
Weit und frei durch den Wald zu gehn
Mitten durch die Baumespracht
Sind wir dem Wesen der Ewigkeit so nah.
hukwa

Tagesschild

Wer nichts hat und nichts ist der hat das Licht in sich selber gefunden und wandert - losgelöst - von alem - durch die Welt.
Sutta nitpata

Donnerstag, 23. Februar 2012

Poesie der Nacht

Die vielen Nächte die ich rief
Sind ein teil der Ewigkeit
Und viele Zeilen die ich schrieb
Sind Verse die Nachts meine Seele durchglühn
Ich warte auf den einen Brief
Mit goldener Schrift und Silberrand
Doch ob er kommt
Ich weiß es nicht
Ich warte warte schon zu lang
Nur in der tiefsten dunklen Nacht
Fühl ich mich noch daheim
Ein Blatt Papier so rot wie Blut
Eine Rose die nie welken tut
Nur das kann Dichtung sein.
hukwa

Der robotische Mensch bei Thoreau

Von allen Schriftstellern und Dichtern ist mir Thoreau der liebste. Seine Art ist von der Sorte die der meinen am nächsten ist. Vielleicht weil ich ihn in einem früheren Leben repräsentierte. Thoreau war ein Naturmystiker, einer der sämtliche gesellschaftlichen Konventionen abgelegt hatte. Das macht ihn groß für mich. Er sang das Hohelied der Wälder und seine liebe gehörte der Poesie. so dass er schriben konnte: "Es gibt keinen größeren Stümper als den, der den größten Teil seines Lebens damit verbringt dass er sich seinen Lebensunterhalt verdient. Alle großen Unternehmungen tragen sich selbst. Zum Beispiel muss der Dichter seinen Leib durch seine Dichtung unterhalten, wie eine Sägemühle ihren Kesseln mit den Spänen füttert, die sie erzeugt".
Man darf Thoreau nicht falsch verstehen, nicht zu wörtlich nehmen, sondern seine Worte als Metapher verstehen. Als "Stümper" sah er jene an die an ihrem Job klebten und darüber hinaus den wahren Sinn des Lebens vergaßen, also den robotischen Menschen.
hukwa

Mittwoch, 22. Februar 2012

Masken



Glockenblume Meditation

Nie sah ich solche Farben an einer Blume
Blaue Glockenblume
Schau ich dich im Morgengrau
Als die Sterne noch am Himmel blinkten
Stehst du da
So jung und unbeschwert
Schmuck der feuchten Frühe
Blaue Glockenblume
Erinnerst du mich an die Seele
Am Morgen nach dem Tod
Wo sie im Schwalbenflug gen Osten fliegt
In dir wird gnadenvoll verwahrt
Was einst die Götter verschlossen
In dir wird offenbart
Das warten auf jenen Moment
In dem die Schleier reißen
Und die Seele wird verreisen.
hukwa

Garten der Poesie

Das Reden fließt in das Schweigen hinein
Wenn Wörter zur Form werden
Hat der Dichter sein Haus erbaut
So beginnt er nun
Seinen Garten zu bepflanzen
Im silbernen Mondlicht der Nacht
Entsteht das Geheimnis des Gedichts
Nur hier im geheimnisvollen
Gedeiht der Garten Poesie.
hukwa

Dienstag, 21. Februar 2012

Der Bürovorsteher oder das Chamäleon

Heute weiß niemand mehr warum er eigentlich diesen Job bekam
Er kam vor Jahren über den Blaumilchkanal angereist
Und warf hier Anker
Die Verantwortungslosen von damals ernannten ihn zum
Bürovorsteher unter der Bedingung
Er dürfe niemanden erzählen das sein Job vollkommen sinnlos sei
Und er absolut unnötig und nichtig ist
Deswegen sollte er der Kundschaft den ganzen Tag Verantwortung vorspielen
Dies beherrschte er bald so gut
Das er heute noch daran glaubt
Sein sinnloses und verantwortungsloses Handeln sei in Wirklichkeit
sinnvoll und verantwortungsvoll
Jetzt nimmt er die Verantwortungslosigkeit, die ja in Wirklichkeit für ihn
Verantwortung ist
So ernst
Dass er am Aschermittwoch zum Rosenmontagsumzug ging
Weil er in sich das Bedürfniss spürte
Papierschlangen zu füttern
Doch traf er nur einen Priester an, der einen Eimer voll Asche in den Händen hielt
Und verzweifelt versuchte, seine schwarze Schafherde grau zu färben
Als der Priester ihm ein wenig Asche auf die Stirn tupfte
War er so empört, dass er seinen Taschenspiegel zog um den Fleck zu entfernen
Doch konnte er ihn nicht erkennen
Weil er plötzlich bemerkte
Das seine Brille nicht mehr auf seiner Nase saß
Sondern ihn aus dem Spiegel heraus anstarrte
Also schrieb er einen langen Brief an den zuständigen Bischof
In dem er den Priester der Zauberei bezichtigte
Als der Bischof ihm nicht antwortete
Wollte er das erste mal in seinem Leben verantwortungsvoll handeln
Er trat aus der Kirche aus
Als er die Austrittserklärung unterzeichnen sollte
Bat er den Mann vom Amt ihm eine Brille zu leihen
Als dieser etwas verwirrt bemerkte, er habe doch eine Brille auf
Sagte er zu dem Mann vom Amt
Er täusche sich
Dies sei keine Brille sondern ein Spiegel.
hukwa

Montag, 20. Februar 2012

Nacht im Park

Nachts da wandelt sie im Parke
Der das Schloss einhüllt in tiefes Schweigen
Wenn des Vollmonds weißer Schleier
Und die silberne Sterne steigen
Unter diesem Sterngeflimmer
Aus den Bäumen dringt kein Schimmern
Wandern ihre Träume mit
Irgendwer folgt ihrem Schatten
Zart und sanft auf Schritt und Tritt
Ja dann laufen sie ohne Eile
In das Träumerreich zurück.
hukwa

Samstag, 18. Februar 2012

Mixed Media Arbeiten

Begrenzte Philosophie und große Philosophie - eine Notiz

Die großen Fragen der Philosophie scheinen mir in der gegenwärtigen Zeit, von der analytischen Philosophie ganz verdrängt zu werden. Auch das große wunderbare Gebäude der

Philosophie hat sich in viele kleine spezifische Fachgebiete gewandelt. Es ist wohl nicht verkehrt das es so gekommen ist, nur ich vermisse einfach die Beschäftigung mit den großen klassischen Fragen, nämlich die "Liebe zur Weisheit", die Suche nach der sie benannt worden ist. Hat sie es aufgegeben, sich mit den großen Fragen des Lebens auseinander zusetzen, zu ringen, wie es ihrer würdig ist und wie es die Philosophie seit den Griechen getan hat?

Wahrheit, Gott, das Gute, die Seele, das Schicksal, Wirklichkeit und Sein des Menschen, die Frage nach dem Tod, die Erleuchtung, das Universum in uns und die Immanenz und Transzendenz von etwas das sich jenseits von uns befindet. Im zwanzigsten Jahrhundert sind alle diese Fragen als bedeutungslos angesehen worden und wurden zusammen mit der Idee, etwas wie "Wahrheit" existiere tatsächlich und sei für den Menschen zugänglich zurückgewiesen. Seit den Zeiten ihrer großen Praktiker Sokrates, Platon, Aristoteles, Spinoza,

Hegel, Bergson und Jaspers hat sich die Philosophie auf ein immer kleineres Gebiet zurückgezogen.

hukwa

Freitag, 17. Februar 2012

Mond

Weißes Gestirn
Erinnerung der Seele
Göttin
Inkarniert in Diana von Nemi
Hüterin des Sexus
Erzeugerin von Ebbe und Flut
Abglanz der astralen Welt
Brennst du in Herzen
Deinen göttlichen Schein
Unruhiges Gestirn
Ziehst du die fühlende Seele in deinen Bann
Legt sich die Dämmerung über das Land
Tritt seine Herrschaft an der wandernde Mond
Formerin des Urozeans
Gabst du der Welt
Bild und Form.
hukwa

Donnerstag, 16. Februar 2012

Spirituelles Bewusstsein

In den letzten Wochen ganz der Philosophie hingegeben. Intensiv Jaspers und Platon gelesen.

Jetzt bin ich bei Schelling und Hegel angekommen. Es ist etwas sehr positives für Geist und Seele ganz im Reich der Philosophie zu Hause zu sein. Nach langen Tagen des Studierens, tritt in mir etwas auf das ich mein spirituelles Bewusstsein nenne. Plötzlich verbindet sich alles miteinander. Es ist eine große Erweiterung meines gesamten Innenlebens. Als integraler Mensch ist man immer dem Prozess der Innovation unterworfen. Als ganzheitlicher Mensch kann man eben nur existieren wenn man in einem ständigen Erneuerungsprozess lebt. Auch das mystische Denken bekommt eine Art von Klarheit, weit entfernt von Schwärmerei, erscheint es mir manchmal so als könnte ich Gedanken anfassen. Momente tauchen plötzlich auf da ich ganz stark spüre, das ich jederzeit von einem Bewusstseinszustand in den nächst höheren überwechseln kann. Diese Zustände habe ich im Leben immer wieder erfahren. Es ist die spirituelle Basis des kosmischen Bewusstseins, die Basis wohl gemerkt, nicht das kosmische Bewusstsein selbst. Solche Bewusstseinserweiterungen kommen bei mir meist im Winter. Leider konnte ich sie bisher nicht immer beibehalten, daran zu arbeiten das dies gelingt, ist mir daran ist mir sehr gelegen.

hukwa

Mittwoch, 15. Februar 2012

Die Schmerzgrenze - Ekstasen des Leidens und die Kunst als Katalysator

Wenn wir in den Tagebüchern und Briefen großer Persönlichkeiten in der Kunst, vor allem der Literatur lesen, kommen wir nicht daran vorbei, das wir bemerken werden das die Genies eigentlich, mit wenigen Ausnahmen, aus einem Haufen von Trunkenbolden, Verrückten, Drogensüchtigen und Schizophrenen bestand. Zählen wir doch einmal einige von ihnen auf : Hemingway ist einer der bekanntesten Fälle. Hans Fallada, Edgar Allan Poe,

Klaus Mann, Else Lasker-Schüler. Viele andere wie Kafka, Büchner, van Gogh erlagen sehr früh ihrem Leiden, weil es ihnen nie gelang die Ursachen ihrer Leiden aufzudecken. Für sie alle war das Schreiben eine Art Katalysator. Ja ich möchte behaupten, das der Ruhm von

van Gogh erst durch seine Briefe hervorgerufen wurde. Van Goghs Briefe sind ein unerschöpfliches Werk des Leidens. Ohne Zweifel war er einer der genialsten Maler aller Zeiten aber man wurde erst auf van Gogh " richtig " aufmerksam durch die Veröffentlichung seiner Briefe. Er hatte sein Leben lang an der Schmerzgrenze gelebt. Die

Tagebücher des großen Tänzers Waslaw Nijinskij sind vielleicht die qualvollsten der Literaturgeschichte überhaupt. Er war weder Trinker noch Drogensüchtig, er war dem Leiden verfallen. Uwe Johnson ist 1984, 49 jährig gestorben und unter Kollegen war es

" kein Geheimnis das der Schriftsteller seit langem Rettung beim Alkohol gesucht habe".

Jean Paul Sartre arbeitete Tag und Nacht. Um sich aufzuputschen, nahm er Drogen – ein

Röhrchen Dorydramine pro Tag, dazu Optalidol und um Nachts schlafen zu können, nahm er Schlafmittel. Es ist auch bekannt das Sartre den Whisky nicht gerade ablehnte.

Bei all diesen Künstlern steht das Leid – die Schmerzgrenze an vorderster Stelle. Künstler

und Künstlerinnen die so weit gingen, das sie ihr Leben auf dem Altar der Kunst opferten nur um ihre schöpferische Kreativität auszuleben. Als Karl May keinen Ausweg mehr aus der Kriminalität sah, begann er zu schreiben. Virginia Woolf brachte sich, nach zwei vorangegangenen Selbstmordversuchen, schließlich doch noch um. Rainer Werner Fassbinder erlag den Drogen. Die Liste derer die sich dem Drogentod bewusst hingaben

ist fast unendlich. Was mich übrigens auch aus eigenen Erfahrungen zu der Überlegung kommen lässt das Kreativität, Drogen und Geisteskrankheiten eine Art " Dreiergespann "

in der Kunst bilden. Die Schmerzgrenze war sozusagen schon immer der Rohstoff aus dem

die Kreativität entsprang. Allerdings glaube ich das es da eine Schwelle gibt. Die Schmerzgrenze in der Kunst ist eine Art " Grenze ", ein " Prüfstein ", der überwunden sein will, anders kann ich es mir nicht vorstellen. Schafft der Künstler es diese Grenze zu überwinden, fließt der Strom der Kreativität weiterhin ungestört. Schafft er es allerdings nicht, bleibt nur die " Endstadion Sehnsucht " um mit Tenesse Williams zu sprechen. Die bedeutet, der Zerfall der Persönlichkeit, der Weg in den Wahnsinn, die Suche nach dem Stoff aus dem die Träume sind.

Stephen King ist uns als Horror Autor mit Millionenauflagen bekannt. Fast alle seine Bücher

wurden zudem noch verfilmt, er ist ein Kultautor. In einem Interview sagte er einmal :

" Ich bin kein großer Künstler, aber ich habe immer einen Drang zum Schreiben verspürt. Ich brauchte das für meine geistige Gesundheit. Als Autor kann ich meine Ängste, Unsicherheiten und Albträume auf dem Papier dingfest machen. Meine Obsession lässt sich

vermarkten. Überall auf der Welt gibt es Verrückte in Gummizellen, die dieses Glück nicht haben."

Dies ist ein Kern jener Wahrheit die wir künstlerische Kreativität nennen. Wirkliche Kunst ist in gewissem Sinne immer auch eine Art religiöser Erfahrung. Mit dem Wort Religion möchte ich hier auf eine Art " Lebensform " ansprechen, also auf keinen Fall, eine Religion im gewöhnlichen Sinne.

Natürlich gibt es auch Künstler mit großem Genius die nicht dem Wahnsinn oder der Droge

verfallen waren. Dennoch hatten sie nicht auch eine Droge, die sie nutzten ? Das beste Beispiel sei hier der mystische Dichter William Blake. Blake war ein Seher, ein Visonär ebenfalls Yeats, aber " Normal " waren beide nicht. Was uns zu Denken geben sollte ?

Gibt es eigentlich " normale Künstler " oder gehört zur wirklichen kunst immer das Attribut

des Außergewöhnlichen, ja des Wahnsinns, der Entrücktheit, des Drogenkonsums ?

Was uns offensichtlich fehlt ist eine gründliche psychologische Abschätzung, der menschlichen Situation im Künstler. Was ist das Wesen des Normalbürgers und welches wesen besitzt der Künstler. Ist der Künstler normal oder abnormal ? Kann ein Künstler überhaupt unter normalen Bedingungen arbeiten oder braucht er die Schmerzgrenze zur

Aufrechterhaltung seines kreativen Flusses. Es ist ein Thema das voller Fußangeln steckt.

Und wenn man darüber schreibt dann bemerkt man sehr bald das die Sprache allein, hier nicht genügt als Instrument in die Geheimnisse der Künstlerischen Kreativität vorzudringen.

Ich persönlich glaube das es die Malerin Frida Kahlo fast geschafft hätte, einige dieser Geheimnisse aufzudecken, nämlich in ihrem " gemalten Tagebuch ", wäre die Malerin nicht in ihren letzten Jahren an das Krankenbett gefesselt gewesen, hätte sie die Möglichkeiten eines Gesamtkunstwerkes nutzen können; also auch der Schauspielerei, des Tanz und anderer Kunstrichtungen, wir wären Heute um vieles reicher, was die Schmerzgrenze der

Kunst betrifft.

Es kommt einem vor als ob diese Künstler alle in einem Labyrinth gelebt haben oder noch Leben und das Entkommen aus dem Labyrinth eine Art Bewusstseinsspaltung hervorruft, die das Leiden, eben die Schmerzgrenze beim Künstler gleichzeitig die Quelle der schöpferischen Kraft ist.

Was für viele Künstler die psychische Schmerzgrenze und somit auch oft der Griff zur Droge bestimmte, war bei der mexikanischen Malerin Frida Kahlo, der leibliche Schmerz.

Die Dramatik ihres Lebens, ihr Wille, zum Leben ist einmalig, in der Geschichte der Malerei,

vielleicht noch vergleichbar mit van Gogh. Mit 16. Jahren erkrankt Frida an Kinderlähmung.

9. Monate lag sie nur im Bett. Später erkrankte ihr Vater durch einen Sturz, wobei er sich einen Gehirnschaden zuzog und oft Anfälle von Bewusstlosigkeit bekam. Für Frida war der Vater mal " Tod ", mal " Lebendig ", am 17. September des Jahres 1925, gestaltete sich das Leben der Frida Kahlo endgültig. Mit 18. Jahren erlitt sie einen schweren Busunfall. Der

Bus in dem sie saß, prallte mit einer Straßenbahn zusammen. Frida fiel so unglücklich, dass sie von einer Eisenstange durchbohrt wurde. Doch dies war nicht die einzige Tragik ihres Schmerzes. Die Ärzte stellten fest, das Fridas Rückrat an drei Stellen im Beckenbereich verletzt ist. Ein Schlüsselbein und zwei Rippen sind gebrochen, das rechte Bein hat elf Brüche, der rechte Fuß ist ausgerenkt und zerquetscht, die linke Schulter ist ausgekugelt, das Schambein dreifach gebrochen. " Auf diese Weise ", meinte Frida später, " habe ich meine Unschuld verloren." Zwischen den Jahren 1930 und 32 musste sie sich mehrfach

einer Abtreibung wegen " ungünstiger Beckenlage " unterziehen, dazu kam noch eine Fehlgeburt. Frida Kahlo ist oft durch ihre Krankheit ans Bett gebunden. Im Krankenbett entstehen die meisten ihrer Bilder. Operation auf Operation folgt. Allein 1950 muss sich die Kahlo sieben Operationen unterziehen. Von nun an muss sie ständig ein Gipskorsett tragen. Monate später ist sie an den Rollstuhl gebunden. Frida Kahlo stirbt am 13. Juli 1954, wahrscheinlich wählte sie den Freitod. Dies ist nur die " skizzierte " Lebensgeschichte der Frida Kahlo. Das Leben dieser außergewöhnlichen Malerin war eigentlich nur drei Dingen gewidmet: der Liebe zu ihrem Mann Diego Riveras, der Malerei, und dem Glauben an die Verwirklichung des Sozialismus, Frida war eine Überzeugte Kommunistin, was in ihrem Werk immer wieder zum Vorschein kommt. Ein qualvolles Leben über die Physis weit hinaus, das Frida Kahlo führte. Und doch sie malte, malte und malte und schrieb. Ein Leben ganz der Kunst gewidmet. Das Jahr 1953 war jenes Jahr ihrer großen Einzelausstellung in Mexiko City. Diese Ausstellung war insgesamt eine " Ekstase des Leidens ". Lola Alvarez Bravo, eine Fotografin und Galeristin die Frida häufig fotografierte

und in ihrer Galerie " Arte Contemperano " in Mexiko City, Ausstellungen der Zeitgenössischen Kunst organisierte, vertrat die Ansicht, " das man bedeutenden Leuten

die ihnen gebührende Ehre zu ihren Lebzeiten zuerkennen lassen sollte, und nicht erst wenn sie bereits gestorben sind."

Offenbar ist ihr klar das Frida nicht mehr lange Leben wird. Am Tag der Eröffnung geht es Frida ganz besonders schlecht, so das die Ärzte von der Teilnahme abraten. Als die Malerin dann doch unter Sirenengeheul von der Ambulanz gebracht wird und auf einer Bahre zum bereitgestellten Himmelbett getragen wird, an dem grinsende Judasfiguren befestigt sind,

gerät ihr erscheinen zu einem erschütternden und zugleich grotesken Auftritt.

Andre Henestrosa beschreibt die Vernissage als typisch mexikanisches makabres Ereignis:

" Maria Izqueriedo trat herein, die von ihren Freunden und Familienangehörigen gestützt werden musste, da sie gehbehindert war. Sie beugte sich vor, um Frida auf die Stirn zu küssen. Goitia, ein weiterer mexikanischer Maler,, krank und zum Gespenst abgemagert, war aus seiner Hütte in Xochimilco in seiner Bauernkleidung und mit seinem langem Bart gekommen. Auch Rodriguez Lozanao war da, der zu der Zeit seine Wahnsinnsanfälle hatte.

Dr. Alt, war dabei, achtzigjährig. Er trug einen weißen Bart und bewegte sich auf Krücken, weil ihm kurz zuvor ein Bein amputiert worden war,weswegen er jedoch den Kopf nicht hängen ließ. Er beugte sich über Fridas Lager und lachte lauthals über irgendeinen Witz, der sich auf den Tod und das Sterben bezog. Zusammen mit Frida machte er Späße über sein amputiertes Bein und erzählte den Leuten, das es schon wieder wachsen und noch besser funktionieren würde als das erste. " Der Tod ", so sagte er, hat nur eine Chance wenn, man ihm immer wieder etwas vom Leben opfert. " Alles in allem war es eine Prozession von Ungeheuern wie bei Goya oder vielleicht auch noch mehr wie in der präkolumbianischen Welt, aus Blut Verstümmelung und Opfern.

Carlos Fuentes schrieb über Frida Kahlo, die schrecklichen und dennoch wunderbaren Sätze, die man als eine Art, " Ästhetik des Leids " auffassen kann : Im September des Jahres 1925 stieß eine Straßenbahn in den klapprigen Bus, indem Frida Kahlo saß, brach ihre Wirbelsäule, ihr Schlüsselbein, ihre Rippen, ihr Becken. Ihr durch die Kinderlähmung

verkümmertes Bein wurde elfmal gebrochen. Ihre linke Schulter blieb für immer ausgekugelt, einer ihrer Füße wurde zerschmettert. Eine Haltestange drang ihr in den Rücken und trat durch die Vagina wieder aus. Nach dem Aufprall lag Frida nackt und blutig auf dem Boden, aber mit goldenem Staub bedeckt. Ihrer Kleider entledigt, übersät von dem Goldstaub aus einem zerrissenem Päckchen, das ein Handwerker bei sich hatte : Kann es ein schrecklicheres und schöneres Porträt von Frida geben als dieses ? Wird sie sich je malen – oder wird sie sich anders malen können – als diese schreckliche Schönheit, vollkommen verwandelt ?

Der Schmerz, der Körper, die Stadt, das Land. Kahlo. Die Kunst der Frida Kahlo."

Wirkliche Kunst hat es immer zu tun mit dem ganzen der Welt, in ihrer ewig polaren Spannung zwischen Finsternis und Licht. Es war das persönliche Schicksal von Franz Kafka,

von Kind an in einem Labyrinth zu Leben. Ein Labyrinth für das der Dichter zeitlebens keinen Ausgang fand, im Gegenteil Kafka verfing sich immer mehr in diesem Labyrinth.

Das Labyrinth ist ein wirksames Bild für eine aus den fugen geratene welt. Es ruft die Mythe vom Labyrinth herauf, durch König Mythos von Kreta erbaut, um ein abstruses Monstrum den Blicken zu entziehen, den Minotaurus, den Mann mit dem Stierkopf, den die eigene Gattin des Minos zur Welt gebracht hat, nachdem die Götter sie mit der Liebe zum heiligen Stier geschlagen. Das Labyrinth, verhüllt Absurditäten. Kafka gehört jener sorte von Schriftstellern an, deren sehr schwer zu verstehendes Werk, man immer vor seinem Lebenshintergrund zu begreifen versuchen muss. Anders findet man keinen Zugang zu Kafka. Kafkas Konflikt mit dem Vater, die Angst vor der engen Beziehung an Frauen, die

absolute Vorherrschaft des Unbewussten – dies ist das Leitmotiv, der Zugang in das

Labyrinth, des Franz Kafka.

Kafkas Novellen und Erzählungen lesen sich wie ein abstruses Traumbuch und es sind Träume die wir oft in uns selbst wiederfinden. Handlungen die ins Nirgendwo verlaufen,

sich opfernde Personen die immer wieder auftauchen, Sprachbilder evozieren, die man im ersten Moment unmöglich nachvollziehen kann. Der Laie selbst steht vor Kafka, ohne diesen mit sekundär Literatur erkundet zu haben, eben vor einem Labyrinth, dahinein er keinen Zugang findet. Wer Kafkas Werk liest scheitert zu erst einmal an ihrem Wahnsinns

Inhalt.

Kafkas Erzählung " der Hungerkünstler " bildet wahrscheinlich den Höhepunkt seiner

literarischen Laufbahn und zugleich ist es eine der klarsten Definitionen seines Werkes.

Sie handelt von einem berufsmäßigen Asketen, der auf den Jahrmärkten für Geld hungert.

Zur Zeit seines größten Ruhmes als Hungerkünstler ist es stets sein Wunsch gewesen, auf unbegrenzte Zeit weiterzufasten, denn niemals war er an der Grenze seiner Ausdauer angelangt, wenn man ihn nötigte, das Fasten abzubrechen. Als das Interesse des Publikums an seinen Hungerkünsten schwindet, wird ihm schließlich ein Gitterkäfig in einer

entlegenen Ecke des Jahrmarktes zugewiesen; dort sitzt er vergessen auf seiner Strohütte

und kann nun so lange hungern, wie er mag. Er wird darüber völlig vergessen, so das eines Tages jemand seinen Käfig bemerkt und fragt, warum man einen so gut brauchbaren

Käfig unbenutzt stehen lasse; man sieht hinein und findet den Hungerkünstler im Sterben, zum Skelett abgemagert. Als sein ende kommt; flüstert er einem Aufseher sein Geheimnis ins Ohr: er habe nicht etwa ungeheure Willenskraft aufgebracht, um sich der Nahrung zu enthalten, sondern er konnte einfach nicht die " Speise finden die ihm schmeckte".

hukwa

Der Bürovorsteher oder die Blindschleiche ein Prosagedicht

Seine Augen sind so trüb
als klebten sie an einem Fliegenfänger
Und wenn er mit seinen schlottrigen Beinen
im Kaufhaus die Rolltreppe betritt
würde er am liebsten auf ihr nach Hause fahren
Wenn ihm im Büro die Zeitungen nicht umblättern findet er manchmal noch Zeit dazu
eine Ilustrierte zu lesen
Zwischendurch watschelt er mühselig zum Aktenschrank
wo er sein Selterswasser versteckt hat
Für die verstaubten Akten und Ordner die er seit Monaten nicht mehr in die Hände nahm
und die sich nach Arbeit sehnen
hat er nur einen verächtlichen Blick über
Wenn er dann am Mittag langsam aus seinem Dösen erwacht
schleppt er sich zu einem billigen Restaurant um einen Imbiss zu sich zu nehmen
Er visuliert sich dann selbst ein
er hätte den ganzen Morgen gearbeitet
er schaut sich in dem Raum um und würde am liebsten den Hintern der Kellnerin als Tagesgericht bestellen
Doch das traut er sich natürlich nicht
dafür versteckt er seine von Pornofilmen getrübten Augen hinter seiner dunklen Zweitbrillle
Seine große Liebe gehört einer Schaufensterpuppe und er stellt sich vor
das er mit ihr seine Frau betrügen würde
besonders freut es ihn wenn die Puppe neu eingekleidet ist
Wenn er einmal nicht den ganzen Tag träge im Bürosessel herumlungert und heimlich in der Nase bohrt
erzählt er seinen Kollegen er hätte einen Aussentermin
Diesen hat er meistens in einem Kaffee
dort betrachtet er dann mit großem Interesse seine Schuhsohlen
die vom vielen Schleichen und Bückling machen
schon ganz schief geworden sind
Er hasst Raucher und wenn einer in seine Nähe kommt
versucht er ihn mit seinem nachgestellten astmatischen Husten zu vertreiben
was aber meistens nicht gelingt
dann säuselt er sie scheinheilig zu und fragt ob die Zigarette noch schmeckt
In einer Sache ist er äusserst eisern
Niemals das sagen was man denkt
und immer brav kriechen wie eine Blindschleiche
Kurz vor Feierabend schaut er nochmals ins Internet
und ruft bei Wikipedia die gängigen Krankheiten ab
damit er am nächsten Tag seinem Arzt überzeugend
die Symptome seiner angeblichen Erkrankungen vortragen kann
Wenn dann endlich Feierabend ist
sagt er immer das gleiche
Mein Gott war das heute wieder ein anstrengender Tag
ich wollt ich wäre eine Blindschleiche und könnte den ganzen Tag
faul in der Sonne liegen
dann verschwindet er endlich
mit den Worten
er müsse noch seine Frau abholen
dabei weiß jeder dass er ein Rendevous mit seiner Schaufensterpuppe hat.
hukwa

Brunnen der Erinnerungen

Schatten von Erinnerungen
Tauchen auf aus der Verborgenheit
Des ewigen Mythos
Um erkannt zu werden
Um benannt zu werden
Den Alles ist nur Werden
hukwa

Dienstag, 14. Februar 2012

Mystische Gedanken Teil 1

Wer das Wesen des Taoismus ergründen möchte, sollte als Abendländer das Geschwisterpaar Philosophie und Psychologie als die geeignete Werkzeuge nutzen. Intuition und kreatives Denken in Verbindjung mit ein wenig sachlichen Intellekt sind Grundvoraussetzungen um in das Meer des Tao einzutauchen. Berits 1816 hielt Hegel fachkundige Lesungen über den Taoismus an der Universität Heidelberg. In unserem Jahrhundert verdanken wir es C.G.Jung, der es fertigbrachte, den Taoismus mit der Tiefenpsychologie zu verbinden. Aber Jungs Arbeit wäre undenkbar gewesen ohne die Bahnbrechende Übersetzungen von Richard Wilhelm. Seine Übersetzung des " I Ging " und besonders der " goldenen Blüte " verdanken wir die ersten tiefen Einblicke in die philosophische Lehre des Taoismus. Nun gibt es zweifelsohne eine esoterische Schule des Taoismus, allerdings möchte ich den Ausdruck Esoterik möglichst vermeiden, wegen der Aura eines billigen Mode Beigeschmacks. Für mich ist der Taoismus ein philosophisches kein esoterisches System. Wenn ich das Wort Esoterik in dieser Verbindjung erwähne, dann ganz dem Sinn einer Geheimlehre, vorab möchte ich hier noch bemerken das wir dieses Problem, ja diese Problematik, schon kennen, nämlich innerhalb des System des Pythagoras. In seinen Vorlesungen vergleicht Hegel, den chinesischen Taoismus, mit dem griechischen Denken : " Wenn die Griechen sagen, das Absolute ist das Eine – oder die neueren, es ist das höchste Wesen, so sind auch hier alle Bestimmungen getilgt; und mit bloßen abstrakten Wesen hat man nichts, als diese selbe Negation, nur affirmativ ausgesprochen." Etwa hundert Jahre später als Richard Wilhelm seine deutsche Übersetzung des " Geheimnis der goldenen Blüte " veröffentlichte, analysierte Carl Gustav Jung in seiner Einleitung über das Wesen des Taoismus im Licht der modernen Psychologie.

Hier schreibt Jung folgendes : " Wenn wir das Tao als Methode oder als bewussten Weg, der Getrenntes vereinigen soll, auffassen, so dürfen wir dem psychologischen Gehalt des Begriffes wohl näher kommen... Zweifellos handelt es sich auch bei der Frage der Bewusstmachung des Gegensatzes, der " Umkehrung " um eine Wiedervereinigung mit den Unbewussten Lebensgesetzen, und die Absicht dieser Vereinigung ist die Erzielung bewussten Lebens, chinesisch ausgedrückt Herstellung des Tao."

Der Wert des Tao liegt in seiner Kraft, Gegensätze auf einer höheren Ebene des Bewusstseins vereinen zu können. Diese Kraft wird im Taoismus symbolisch als Licht dargestellt. Die Polaritäten in Einklang zu bringen, um ein ausgeglichenes Leben und eine

höhere Integration zu erreichen, ist das Bemühen der jungschen Psychotherapie. Jung fand heraus, dass die Methode, welche er seit Jahren in seiner Praxis anwendete, mit der weisen Lehre der alten Taoisten übereinstimmte. Er sagt : " Ich habe eine praktische Erfahrung gemacht, die mir einen ganz neuen und unerwarteten Zugang zur östlichen Weisheit eröffnet hat. Dabei bin ich wohl verstanden, nicht von einer mehr oder weniger unzulänglichen Kenntnis der chinesischen Philosophie ausgegangen... erst meine späteren

ärztlichen Erfahrungen haben mir gezeigt, das ich durch meine Technik unbewusst auf jenen Geheimen Weg geführt worden war, um den sich die besten Geister des Osten seit

Jahrtausenden gemüht haben."

Was ist nun das Hauptanliegen des östlichen Geistes ? Lassen wir es noch einmal Jung formulieren: " Weil die Dinge der inneren Welt uns subjektiv um so mächtiger beeinflussen, als sie unbewusst sind, so ist es für den, der einen weiteren Fortschritt in seiner eigenen Kultur machen will unerlässlich, dass er die Animawirkungen objektiviere und dann zu erfahren versuche, welche Inhalte jenen Wirkungen zu Grunde liegen. Damit erwirbt er sich Anpassung und Schutz gegen das Unsichtbare. Diese Anpassung kann natürlich nicht erfolgen ohne Konzessionen an die Bedingungen beider Welten. Aus der Berücksichtigung der Forderung der Welt innen und außen, besser gesagt aus ihrem Konflikt, ergibt sich das Mögliche und Notwendige, leider hat unser abendländischer Geist infolge seines Kulturmangels in dieser Beziehung für die Einigung der Gegensätze auf einem mittlerem Wege diesem fundamentalen Hauptstück innerer Erfahrung, noch nicht einmal einen Begriff gefunden, geschweige den einen Namen, denn man mit dem chinesischen Tao mit Anstand zur Seite stellen könnte."

Niemals zuvor wurde der chinesische Taoismus so treffend im Lichte der modernen Psychologie dargestellt und so ernsthaft als ein Weg zur Erleichterung der Bürde menschlichen Leids verstanden. Was nun folgt ist sozusagen eine Übersetzung und Verbindjung abendländischer philosophischer Magie die letztendlich das gleiche ausspricht wie der Taoismus, der indische Yoga oder der Buddhismus. Auch werde ich eingehend noch über die Lehre des Aristoteles diesbezüglich berichten. An dieser Stelle scheint es angebracht darauf aufmerksam zu machen, das alle Eingeweihten gewohnheitsmäßig für ein und das selbe Ding, oft die verschiedensten Bezeichnungen gebrauchen, was natürlich beim Unkundigen häufig zu Verwirrungen und Missverständnissen Veranlassung gibt. Wo frage ich ist der Unterschied zwischen samadhi und dem Stein der Weisen der abendländischen Tradition? Was unterscheidet Brahmans Glanz vom großen Arkanum der mittelalterlichen Magier und Kabbalisten? Vor allem drei große philosophische Schulen haben das Denken in Europa seit dem Mittelalter bis zum heutigen Tag stark beeinflusst. Gemeinsam bestimmen sie die Geheimwissenschaften. Es sind: der Neo-Platonismus, der

Hermetismus, sowie die jüdische Kabbala. Diese drei Schulen teilen den Menschen in sieben Grundteile.

Das Jedermannsbewußtsein kennt Körper-Seele-Geist, was ich nun weitergebe ist die Siebenteilung des Menschen. Dem den es gelingt sich das hier skizzierte Schema zu vergegenwärtigen hält einen Schlüssel in der Hand in die kompliziertesten Erscheinungen der esoterischen Geheimschulung vorzudringen. Ähnlich dem verschlüsselten Text der

TABULA SMARAGDINA.

Jedem von uns dürfte wohl klar sein, das es kein drei Tage Einweihungskurs gibt. Seit über 30. Jahren beschäftige ich mich mit der magischen Philosophie und ich versichere ihnen jeder Esoteriker der ihnen verspricht, sie in kürzester Zeit zum Ziele zu führen ist ein Scharlatan. Es ist unmöglich werke wie die eines Fludd, Paracelsus, Agrippa von Nettesheim und womöglich noch Aristoteles oder gar Jamblich oder Plotin so nebenbei zu studieren. Greifen wir dann noch auf die Hauptwerke des Yoga, des Taoismus und des Buddhismus zurück, glaube ich das ein Leben nicht genügt um dieses Wissen anzusammeln. Allerdings steht dies auch hier nicht unbedingt zur Debatte. Ich erwähne dies nur um Ihnen mitzuteilen, das ich in meinen Seminaren und Vorträgen eine philosophische Methode benutze, das ganze hat also eine magisch-mystische Struktur.

Doch kommen wir nun zur Siebenteilung des Menschen. Im Grunde genommen ist es gleichgültig ob wir die Dreiteilung der Gnostiker oder die Einteilung in die vier der Kabbalisten, oder die hermetische Einteilung in sieben nehmen, da sie alle identisch sind.

Fassen wir also die sieben Grundteile des Menschen näher ins Auge:

NUMERO 1. Der " elementarische Leib " ist der sichtbare physische Körper, des Menschen, bestehend aus Knochen, Fleisch, Blut Bezeichnungsweise aus den uns wohlbekannten festen, flüssigen, gasförmigen und chemischen Elementen.

NUMERO 2. ist das den elementarischen Leib belebende elektromagnetische Fluidum, einschließlich der " Lebenskraft ", soweit die selbe zur anima vegetativa gehört, jedoch wären Mumia, Archäus passender Weise in eine höhere Kategorie einzureihen.

NUMERO 3. das ist der " siderische Mensch " oder " Astralkörper ", zusammengesetzt aus den Effluvien und subtillen Essenzen, welche den 7. aktiven Gestirnen unseres Sonnensystems entströmen, von denen die 5. unteren den 5. Sinnesäthern entsprechen.

NUMERO 4. der "tierische Geist oder die tierische Seele ", ist die " Astralseele ", ist das den Astralkörper belebende Prinzip; entspricht im allgemeinen dem indischen Prama.

NUMERO 5. die verständige Seele, entspricht dem indischen MANAS, dem DENKER.

NUMERO 6. die GEISTSEELE oder besser die spirituelle Seele ist die BUDDHI der Inder und entspricht Platos, RATIONELLER SEELE, Sitz von Moralgefühl, Gewissen und der höheren Aspirationen. Dieses Prinzip fehlt im Tiere oder ist selbst bei höheren Tieren nur embryonisch und nicht entwicklungsfähig. Dadurch unterscheidet sich Mensch und Tier und deshalb ist die Tierseele nicht Unsterblich, allerdings nicht zu verwechseln mit der nicht sterblichen Tiergruppenseele. Die rationelle Seele steht in direkter Wechselwirkung mit der verständigen Seele, so das sich auch hier, die beiden Prinzipien 6. und 5. zueinander Verhalten, wie belebendes Prinzip zu Körper, wie dies bei den ersten Zweiheiten 4. zu 3. und 2. zu 1. ist.

NUMERO 7. dagegen der Mensch des OLYMPI NOVI, das indische Atma, das höchste Prinzip, bildet keinen essentiellen Teil des irdischen Menschen, sondern schwebt gleichsam nur über dem selben als kontrollierender Geist im Mikrokosmos.

Bei der Dreiteilung der Gnostiker bildet 1. und 2. das Materielle, den Körper der Dreiheit Mensch. 3. und 4. ist das ätherisch-himmlische und entspricht der Seele; 5. 6. und 7. ist das Göttliche und bildet den Geist der Dreiheit. Der Unterschied bei der Vierteilung der Kabbalisten besteht darin, dass die letzte Zweiheit, also 5. und 6., den Geist der Dreiheit bildet, während das höchste Prinzip 7. als viertes die 3. Zweiheiten zusammen kontrolliert. Um Missverständnissen vorzubeugen, sei hier speziell hervorgehoben, das alles in der Welt was ist und wirkt, selbst das höchste Prinzip, stofflich ist; den etwas kann sich nur dadurch von nichts unterscheiden, dass es Stoff ist, mehr oder weniger, feiner oder gröber.

Bei Beginn des Evolutionsprozesses, treten zunächst nur die 3. obersten Prinzipien, also

7, 6, 5, in Erscheinung, welche durch sukzessive zu 4. und 3. und zuletzt zu 2. und 1. verdichten, so das essentiell alles in der Welt aus ein und derselben URSUBSTANZ besteht.

Daraus erhellt, das es für Okkultismus keine Unersetzlichen, sogenannte chemische Elemente gibt.

hukwa

Zeitalter

Wenn ich manchmal direkt aus dem Tiefschlaf erwache also ohne Übergang der Traumschlafzeit, an die man sich ja durch Übung und spirituelle Techniken erinnern kann, Habe ich das Gefühl, ich komme gerade aus einer ganz anderen Zeit. Aus einer anderen Weltzeit oder anders ausgedrückt aus Welt-Zeiten. Nun bin ich überzeugt das Zeit in unserem Bewusstsein strukturiert ist, ich benutze hierfür gerne das Wort Ge-schichtet. Menschen wie Sri Aurobindo, Teilhard de Chardin und Jean Gebser schrieben intensiv über diese Weltzeitalter. Vor allem für den Kulturphilosophen Gebser sind diese Zeitalter ins menschliche Bewusstsein einstrukturiert. Er nennt sie die archaische, die magische, die mythische und das mentale Zeitalter. In unserer Zeit ereignet sich der Durchbruch des neuen, des integralen Bewusstseins, dessen Grundthema die Überwindung des Raumes und der Zeit ist.
hukwa

Montag, 13. Februar 2012

Der Bürovorsteher oder der Laubfrosch

Krumm und schief wie ein Baum der nie genügend Regenwasser abbekommt
So leicht wie dünnes Laub und
Taub wie ein Hühnerplastikei
Ein Heuchler der einem Machiavelli Zitat entsprungen scheint
Seine Augen blicken in die Welt wie abgeführte Gallensteine
Im Mund versteckt er seine giftgrüne Zunge
Seine Gesichtshaut hat die Farbe einer vertrockneten Zitrone
Diese Maske die zu seinem Leben wurde
Schleppt er nun täglich als Fratze
mit seiner Trägheit und miesen Laune ins Büro
Er hasst dieses Büro
Doch es schenkt ihm ein Dach über dem Kopf und Brot
Dort angekommen liest er erst einmal zwei Stunden lang die Zeitung
Dann ruft er seine privaten Emails ab
Sobald er sich unbeobachtet fühlt
Zieht er sich aus dem Internet ein paar Pornos in den Kopf
Dabei ärgert er sich dass sein Bürostuhl kein Ohrensessel ist
Er ist ein Wesen das lang schon zerfallen ist
Er weiß es nur noch nicht
Betritt jemand das Büro gackert er wie ein Huhn
Als würde er mit sich selbst um die Wette rennen
So schnell springt er vom Stuhl hoch
Er isst keine Heringe aber er glaubt er ist ein Bückling
Für sein Alter tun seine Knie bedenklich schlingern
In seiner Kindheit war er ein Schnittmuster aus dem braven Jungen Buch
Für seine Jugend hatte ihm keiner einen Sturm vorausgesagt
Das Wort Drang war ihm unbekannt
Zu seinem 45. Geburtstag schenkte ihm seine Frau einen Laubfrosch
Diesen hält er jetzt gefangen in einem runden Glas.
hukwa

Meine Kunst entsteht in Zwischenräumen

"An jedem Tag schafft die moderne Industrie Gegenstände die einen unbestreitbaren plastischen Wert haben. Der Geist dieser Objekte beherrscht die Zeit", schrieb Ferdinand Leger einmal. Wir leben schon seit einigen Generationen in "Einer Geburt in jeder Minute Vergnügungsgesellschaft". Eine Gesellschaft deren Antriebskräfte auf der einen Seite das pure Vergnügen ist und auf der anderen Seite die pure Ellenbogenmentalität, eines gnadenlosen Turbokapitalismus. Meine Kunst bewegt sich in jener Lücke zwischen Metaphysik und Realität wo die Heimat der Zen-Philosophie ist.
hukwa

Sonntag, 12. Februar 2012

Draussen vor der Tür

Wie der Mond sich Nachts im Wasser des Teichs wiederspiegelt
Ist dein Lachen nur ein Echo
Im Fluss der Tränen
Die du am Tag leugnest
Was sich vermischt mit dem Schweiß in deinem Angesicht
Ist die kleine Hoffnung
Auf ein wenig Glück und Zufriedenheit
Aber die Wächter des Wohlstandes
Die Götzendiener des Mammon
Teilen nie
Für sie sind deine Tränen nicht echt
Sondern nur das Echo ihrer bewussten Willkür.
hukwa

Samstag, 11. Februar 2012

Der Trost des Waldes

Gedanken eines Waldgängers

Wer in den Wäldern lebt sieht den Wald anders als jemand der in der Großstadt lebt. Es gibt ihn den Unterschied zwischen dem Stadtmenschen und dem Naturmenschen und so gibt es auch verschiedene Weisen die Natur zu sehen und zu erfassen.

Der Mensch der die Natur liebt dem wird sie zu einem letzten Reservat eines romantischen Gefühls. Ihm öffnen die Wälder nicht nur die Sinne, sie schenken seinem Leben auch Sinn. Vor allem jetzt, in der dunklen Jahreszeit hat der Wald dem Wanderer besonderes zu bieten. Er fordert seinen Geist und seine Phantasie heraus. Dass rau

es Wetter das Denken fördert, ist in der Philosophie allgemein bekannt . Wenn Regen und Schnee die äußere Sicht einschränken, wendet der Blick sich nach innen.

In den Wäldern können wir eine Freiheit spüren, die es uns erlaubt, mit dem Wesentlichen des Lebens in Kontakt zu treten. Es ist die Stille des Winterwaldes, die uns eine bisher nicht gekannte, schweigende Aufmerksamkeit schenkt. Viel intensiver spüren wir nun die Beziehungen zum Wechsel der Jahreszeiten. Fern dem unbarmherzig ewig geräuschvoll laufenden Motor der Großstadt finden wir im winterlichen Wald nun eine ganz andere psychologische Dimension der inneren Einkehr und Ruhe vor. In einer Zeit der entfesselten Märkte, der ökonomischen Unsicherheiten wird uns der Wald zu einer Insel der Ruhe und Erholung.

Der Wald mit seinen großartigen Naturerscheinungen hat für alle nur möglichen Fragen eine Antwort parat. Wenn wir in die Tiefen der Wälder eindringen, wen überkommt da nicht Respekt, wenn er unter alten Baumriesen wandert die hier und da noch zu finden sind. Und so kann es passieren, dass wir uns plötzlich in einer romantischen Welt wiederfinden, dass wir im Wald einen friedvoll in sich ruhenden Erdentag genießen und ihn als eine mütterliche Hülle des Lebens erahnen, als Spiegelung unserer eigenen Empfindungen und Gefühle, als unberührte Natur, die uns den ewigen Rhythmus des „Werden und Vergehen“ erzählt.

hukwa

Das Tao suchen

In letzter Zeit lese ich wieder viel im Tao te king. Sich dem Tao zu nähern, geht nur auf dem Weg der Kontemplation. Da das Tao nur intuitiv zu erfassen ist, erscheint es paradox, das man sich auf dem intellektuellen Wege mit ihm befassen muss. Da nun der Intellekt sehr dominant, in unserem Wesen herrscht, betrachten wir mit ihm jenes das wir Tao nennen, sozusagen von allen Seiten. Ist diese Betrachtung abgeschlossen, wird auch der Intellekt uns bestätigen, das Tao nur über eine ontologische Ebene erfahrbar ist. Durch die intellektuelle Beschäftigung mit Tao, öffnet sich in uns unser spirituelles Bewusstsein, mit ihm ist uns die Möglichkeit gegeben Tao ganzheitlich erfahrbar werden zu lassen.
hukwa

Die Flüchtigkeit der Dinge

Ich weiß wohl um die
Flüchtigkeit der Dinge
Achte darauf
Das ich nicht das Seiende mit dem Sein vertausche
Heute Morgen grüßte mich der Vollmond
Durch das Geäst der großen Blutbuche
Die klirrendee Kälte
Ist das Winterkleid der Buche
In deren Ästen ich auch an diesem Morgen
Die Erinnerungen an meine Kindheit wieder finde
Für einen kurzen Moment
Erleuchtet das Mondlicht
Die unsichtbare Nabelschnurr
Die mich mit dem Baum verbindet.
hukwa

Freitag, 10. Februar 2012

Das Bei- sich- selbst- sein

Die Bewusstseinsstufe des "Bei-sich-selbst-sein habe ich immer als ein großes Geschenk der Götter empfunden. Was Anfangs nur ein Gefühl war, daraus wurde mit der Zeit eine Technik, eine philosophische Technik, ja, eine magische. Denn nur über dieses Gefühl gelingt es mir in jene Zonen meines Geistes und meines Unbewussten vorzudringen die bei vielen Menschen verdunkelt sind. Denn nur im Bei-sich-selbst-sein finden wir Sein.
hukwa

Donnerstag, 9. Februar 2012

Das Verborgene in der Natur

Ich habe mich mein ganzes Leben der Natur verbunden gefühlt. Ihre gegenwart war für mich wirklich, lang bevor ich irgend etwas von den Gesetzen wusste die für ihre Funktion verantwortlich sind. Damals handelte es sich um die unvoreingenommene und dennoch klar umrissene Wahrnehmung des Wesens der Natur von Kinderaugen aus gesehen. Und so sehe ich sie heute auch noch, nämlich staunend über ihre Wunder. Wenn ich zurückblicke, fällt mir auf das ich seit meiner frühesten Kindheit "etwas" in den verborgenen Formen der Natur, ebenso wie in ihren sichtbaren Aspekten gesehen habe. Etwas das anderen vielleicht verborgen bleibt. Und dieses Verborgene ist es was ich täglich in ihr suche.
hukwa

Mittwoch, 8. Februar 2012

Die verlogene Wahrheit

Die verlogene Wahrheit ist wahrer als die

Wahre Lüge

Deswegen wohl gehört sie auch zur

Grundausbildung von Ministern und Bundespräsidenten

In Wahrheit lasst uns Lügen

In die Lüge lasst uns die Wahrheit legen

Wir wollen die ursächlichen Tatsachen aufdecken

Derweil üben wir uns darinnen die Sachverhalte zu verdecken

Wir lügen das Blaue vom Himmel

Das Volk schluckt es wie Kümmel

Endlich begreifen sie das die verlogene Wahrheit

Immer noch besser ist als die pure Lüge

Wir sind bestens geübt darinnen

Unschuldige Lidschläge und trauriges Minenspiel vorzuführen

Wir geben euch unser Ehrenwort

Daran haftet doch nur Dreck

Einen Dreck geht den Bürger auch an was dahinter steckt

Wir lügen für Deutschland und die Sicherheit

Dafür haben wir auch einen Eid geleistet

Wir betrügen gern und scheren uns einen Dreck um die Nation

Grundgesetz und Verfassung

Was ist das schon

Es ist so leicht zu sagen

Was man nicht denkt

Aber es fällt uns auch nicht schwer

Zu Verschweigen

Was endlich mal gesagt werden sollte.


hukwa

Sprachlosigkeit

Manchmal verweigern sich mir die Worte
das soll einen Dichter nachdenklich stimmen
Manchmal werde ich Wortlos
Und staune Sprachlos in eine stumme Welt
Das soll einen Dichter kritisch stimmen
Und auf die Suche gehen lassen
Nach neuen Sätzen und Wörtern
dann denke ich so bei mir
jetzt bloß nicht ratlos werden
in all der Sprachlosigkeit
einer brüllenden versumpfenden Welt.
hukwa

Dienstag, 7. Februar 2012

Apollonius von Tyana

An seiner Geschichtlichkeit ist nicht zu zweifeln. Er war Philosoph und der größte Magier des Abendlandes. Doch was wir von ihm wissen, stammt aus einer romanhaften Lebensbeschreibung des Sophisten Philostarus der die Geschichte des Apollonius im 2.Jh. nach Christus niederschrieb im Auftrag der Kaiserin Julia Domna, der Gemahlin des Septimius Severus. Sie war im Besitz eines sehr alten Manuskriptes über Apollonius das dessen Schüler Damis niedergeschrieben hatte. Julia stammte aus Syrien und war über die Legenden die sich um den Magier gebildet hatten sehr gut informiert. Sie übergab dem Philostarus das Manuskript und dieser schrieb die Lebensgeschichte Apollonius von Tyana nieder. Erhalten über ihn sind auch etwa hundert Briefe die Apollonius geschrieben haben soll. So wurden uns die Wundertaten des großen Philosophen und Magiers überliefert. Er wurde sehr berühmt durch seine Totenbeschwörungen und es hieß von ihm dass er ähnlich wie Jesus von Nazareth Verstorbene wieder zum Leben erweckte. Er unternahm ausgedehnte Reisen nach Babylonien, Indien, Äthiopien, Ägypten und Spanien.

Seine Wundertaten machten ihn zum berühmtesten Magier der Antike.Es war ja die Zeit des hellenistischen Synkretismus in der er lebte, eine Epoche also in der das Wunder eine besondere Rolle spielte. Als er ein junges Mädchen wieder zum Leben erweckte machte Philostratus eine besondere Bemerkung in seinen Aufzeichnungen, er schreib: „Ob er nun einen Funken des Lebens in ihr fand, der den Ärzten unbemerkt geblieben war…, oder ob er das erloschene Leben wieder anfachte und zurückrief, dieses zu entscheiden, ist nicht bloß mir, sondern selbst denen, die dabei zugegen waren, unmöglich auszumitteln“.

Apollonius war ein Anhänger des philosophischen Systems von Pythagoras. Wahrscheinlich geht auch die Sekte der Ophiten auf Apollonius zurück. Diese Sekte hat ihren Namen von der Schlange, die im Griechischen ophis heißt und in ihrem Glauben eine hervorragende Rolle spielt. Wahrscheinlich waren die Ophiten eine vorchristliche Sekte, weil der Schlangenkult und kultische Handlungen mit Schlangen zweifelsohne in sehr alte Zeiten zurückreichen. Diese Sekte wurde von Alexander dem Paphlagonier gegründet und dieser war ein Schüler des Apollonius.

Die Spätantike verklärte Apollonius von Tyana zu einer regelrechten Heiligengestalt. Man verglich ihn nicht nur mit Jesus sondern auch mit Plato. So teilt uns Philostarus mit: Apollonius, ein Mann verwandten Strebens, aber was die Weihe der Weisheit und die Erhabenheit über Tyrannei betrifft, noch göttlicher als der göttliche Pythagoras, der Zeit nach uns weder zu fern noch zu nahe stehend, ist in seiner wahren Weisheit, der er mit wahrhaft philosophischem, gesunden Geist ergeben war, den Zeitgenossen noch nicht bekannt genug. Die einen loben dies, die andern jenes an diesem Manne, viele aber halten ihn mit Unrecht für einen Magier und verleumden ihn als Zaubergewaltigen, weil er das bei den Magiern Babylons, bei den Brahmanen Indiens und bei den Gymnasophisten Ägyptens gewesen. Aber ein Empedokles und Pythagoras, auch Demokrit verkehrten mit den Magiern, und sie haben viel göttliches offenbart, ohne Jünger dieser falschen Kunst zu werden; Plato auch ging nach Ägypten und vieles, was er von den dortigen Propheten und Priestern übernahm, mischte er in seine Lehren ein, goss es, wie ein Maler seine Farben, über die Schattenrisse aus, aber niemand beschuldigte ihn der Magie, obwohl er wegen seiner Weisheit unter allen am meisten gehasst worden ist. Sein Vorausahnen und Voraussehen macht ja den Apollonius noch nicht der Magie schuldig – oder auch Sokrates ob dessen, was er durch seinen Genius voraussah, und Anaxagoras wegen seiner Weissagungen trügen gleiche Schuld. Wer wüsste nicht, wie Anaxagoras bei den Olympischen Spielen- wo es doch am seltensten regnet- im Regenmantel auf dem Schauplatz erschien, weil er Regen vorhersah? Und wie er eines Hauses Einsturz vorhersagte und recht hatte, denn es traf wirklich so ein! Und wie er gesprochen als er vorhersagte, dass aus Tag Nacht werde und (bei Ägospotamos) Sterne vom Himmel fallen würden?! Dass nun Anaxagoras dergleichen lediglich durch seine Weisheit voraussah, behauptet man, dass aber Apollonius durch Weisheit voraussehend war, leugnet man und sagt, er habe es durch Zauberei getan? Solche Unkenntnis der Menge darf man nicht hingehen lassen, sondern muss diesen Mann genau darstellen so wohl nach Zeit und Umständen, unter denen er dies und das sagte und tat, als auch nach seiner Denkweise, die ihn in den Ruf eines Zauberers und göttlichen Mannes gebracht hat.“

Über sich selbst sprach Apollonius folgend: „Meine Weisheit ist die des Pythagoras, des Mannes von Samos, der mich so die Götter ehren, sie, die sichtbaren und unsichtbaren, verstehen, mit ihnen reden und mich in diese Pflanzenstoffe zu kleiden lehrte. Denn dies Gewand ist nicht vom Schaf geschoren, sondern rein vom reinen Wuchs dieses Linnen, ein Geschenk des Wassers und der Erde; dazu trage ich dies lange Haar nach Pythagoras Art, und der tierischen Speise mich zu enthalten, lehrt mich seine Weisheit. Trinkgenoß und Gesellschafter bei Spiel und Festgelag werde ich weder dir noch irgend jemand sein; dunkle schwere Lebensrätsel aber kann ich lösen, denn ich weiß nicht nur, was zu tun ist, sondern ich sehe es auch voraus.“

Um Apollonius wirklich zu verstehen muss man sich mit der Gnosis auseinandersetzen. Denn die Philosophie dieses Mannes war eindeutig gnostischer Art.

Gnosis heißt Erkenntnis oder Erkennen, und zwar ist dabei nicht nur ein gedankliches Erfassen im Sinne einer Erkenntnistheorie gemeint, sondern darüber hinaus ein Schauen und ein Einswerden des erkennenden mit dem Gegenstand der Erkenntnis. Dieser Gegenstand der Erkenntnis ist Gott, und die Erkenntnis Gottes bedeutet zugleich ein Erkennen der von Gott ausgehenden oder mit Gott identischen Zwecke und Gesetze der Welt, der Geschichte und des menschlichen Lebens. Gnosis ist eine Erlösungslehre.

Die Gnosis im eigentlichen Sinn ist ein nachchristliches Phänomen und kann nur aus dem christlichen Kontext verstanden werden, denn Jesus spielt eine zentrale Rolle in den gnostischen Heilslehren. Man fasst unter dem begriff Gnosis eine Reihe unorthodoxer Sekten zusammen, die sich in den ersten nachchristlichen Jahrhunderten im Römischen Reich und in Westasien verbreiteten, das geistige Zentrum war Alexandrien.

„Die gnostische Erlösungslehre, die also als das Wesentliche der gnostischen Systeme anzusehen ist, bezieht sich nun auf einen besonderen Wesenskern des Menschen: nicht der ganze Mensch wird erlöst, sondern sein „Eigentliches“, sein Wesen, seine geistige Wesenheit

Dieser geistige Wesenskern des Menschen wird von den Gnostikern mit einer reihe von Begriffen bezeichnet: im Griechischen mit Logos, Nous, Pneuma, Sophia. Diese griechischen Termini begegnen uns auch im Koptischen. Im Hebräischen und Arabischen heißt dieser Wesenskern Ruah, Hokma, im Syrischen heißt er Nafsa (dem hebräischen Nefes entsprechend) oder auch Marganita, das heißt die „Perle“. Im Lateinischen wird er mit Anima, Sensus oder Spiritus bezeichnet, und im Deutschen könnte man sagen: Lichtfunken, göttlicher Same, Seele, besser aber nennt man ihn den Wesenskern oder das Selbst des Menschen. Man kann auch sagen: Urmensch oder einfach „Mensch“, Anthropos, aber nicht etwa im Sinne eines paläontologischen Menschen, eines Protoplasten oder Prototyps, sondern im Sinne eines oberen oder inneren Menschen“.

Dieser eigentliche Wesenskern des Menschen steht im Gegensatz zu dieser Welt der Materialität und damit natürlich auch im Gegensatz zum menschlichen Körper. Wir Wissen von Plotin dass dieser sich schämte einen Körper zu besitzen. Das Selbst des Menschen ist in der materiellen Welt gefangen seine Urheimat aber ist der Himmel, das Paradies, die andere Welt. Da der Mensch aber ein Selbst besitzt kann er durch Übung und Technik dahin gelangen das er Nachrichten aus der anderen Welt empfängt, dass er um diese andere Welt genau Bescheid weiß und somit kann er erleuchtet werden, er kann Gnosis finden.

Apollonius von Tyana war zweifelsohne ein Mensch der Gnosis erreicht hatte. So schrieb er in einem Gedicht, das er dass „Geheimnis der Seele“, nannte:

Gott gehört und nicht dir, o Mensch, die unsterbliche Seele!

Aus dem verlöschenden Leib fliegt gleich geflügeltem Ross

Frei von Fesseln empor und misch mit der leichteren Luft sich,

Hinter sich lassend den Dienst, den schweren und unheilvollen!

Dir jedoch nützet nicht, was nach dem Tod erst dir klar wird,

Noch auch, im Leben dich selbst darüber mit Grübeln zu quälen.


hukwa

Samstag, 4. Februar 2012

Der Regenbogenkletterer - Eine hermetisch-surrealistische Erzählung

Ich begegnete Ussak Dorat das erste Mal vor etwa drei Jahren in einem Traum der gefüllt war mit Bruchstückhaften Erlebnissen aus meiner Kindheit. Ich hielt mich damals in der Gasse mit den dunklen Fenstern auf, jener kleinen Strasse in der ich einige Jahre meiner Kindheit verbrachte. Ussak trat aus einem der dunklen Häuser heraus und stellte sich mir in den Weg. Er war ein Mann mittleren Alters nicht besonders groß und mit mongolischen Gesichtszügen, sein graues Haar fiel im leicht auf die Schultern. Bei genauerem hinschauen merkte ich das er anscheinend doch etwas älter war als ich ihn erst eingeschätzt hatte. Vielleicht war er schon siebzig, doch seine Körperhaltung und seine Bewegungen wirkten sehr jugendhaft. Er sprach mit einem unbekannten Akzent, war sehr freundlich und sagte ich solle ihm doch bitte folgen, was ich auch tat. Es herrschte tiefe Nacht und wir liefen etwa eine Stunde durch einen großen Wald, der vom grünen Mondlicht gerade so leicht erhellt wurde, das wir den Pfad der durch den Wald führte noch recht gut erkennen konnten. Dieser Wald war sehr alt, uralt anscheinend. Mit seinen ineinander verfilzten Zweigen, den dusteren Farnen und feuchten Moosen deren Geruch ich wahrnahm, den Brombeerbüschen und Hecken die sich an meine Beine hefteten und vor allem den seltsamen exotischen Stimmen die aus dem Dickicht drangen, erschien dieser Wald sehr Märchenhaft. Er wirkte wie eine große Mauer deren Aufgabe es war die Traumwelt gegen die Alltagswelt abzuschirmen. Mir war dieser Wald sehr sympathisch, schützte er doch das Refugium der Traumwelt gegen das Chaos der Außenwelt. Manchmal huschten hier seltsame Tieren und Wesen an uns vorbei, die anderswo längst schon verschwunden waren. Faune, Sylvane, elfen und Einhörner schienen sich hier sehr wohl zu fühlen. Irgendwann tat sich vor uns eine Lichtung auf, das grünliche Mondlicht ließ diesen Platz sehr mystisch und romantisch erscheinen.

Auf der Lichtung stand eine Jurte und in einer kleinen Koppel grasten mehrere Einhörner. Ihre rotglühenden Augen standen in einem seltsamen Kontrast zu grünen Lichtschein des Mondes.

Ussak betrat die Jurte und machte durch eine Handbewegung deutlich das ich ihm folgen sollte. Ein eiserner Ofen, dessen Tür offen stand verbreitete eine angenehme Wärme und brachte ein wenig Licht in das Zelt. Im Dämmerlicht konnte ich sieben Personen, Männer und Frauen, erkennen. Ussak stellte sie mir als meine Ahnengeister vor, einige kannte ich, sie empfingen mich freundlich. Alle Anwesenden waren mir sehr sympathisch und auch von mir schienen sie recht angetan zu sein. Ich setzte mich in den Kreis zu meinen Ahnengeistern. Ussak nahm direkt mir gegenüber Platz. Er sagte mir es sei an der Zeit das ich endlich jene Geister kennen lernen müsste von denen ich bisher nur eine vage Ahnung hatte, aber leider kein Wissen darüber dass sie wirklich existierten. Diese würden schließlich eine große Macht auf mich ausüben und mein Leben in der Alltagswelt immer wieder in ein Chaos stürzen. Ich freute mich sehr darüber mit meinen Ahnengeistern sprechen zu können und somit auch mehr aus meinen früheren Leben zu erfahren, worüber ich doch nur sehr vage Erinnerungen besaß. Meine letzten drei Existenzen waren mir noch in recht guter Erinnerung, aber danach begannen schon die Lücken in meinem Erinnerungsvermögen. Ussak meinte er würde jetzt eine Seance zelebrieren und ich sollte sehr Aufmerksam sein. Ich war gespannt was jetzt geschehen würde. Gleich neben Ussak lag eine runde leichte Trommel auf einem Gestänge aus Ästen. Er griff nach ihr und begann sehr Monoton die Trommel zu schlagen. Die Schläge wurden immer schneller bis seine Hände wie Blitze über der Trommel zuckten. Ich spürte das ich bald erwachen könnte und somit meinen Traum verlasen würde, ich kämpfte dagegen an. Ich sah meinen schlafenden Körper in der Außenwelt und dachte nur Schlaf weiter da draußen, es gelang mir wieder in den Tieftraum zurückzukehren. Ussak schaute mich an und warf mir plötzlich die Trommel zu die ich auch geschickt auffing und sofort mit dem weiter trommeln begann.

Während des Trommelns spürte ich deutlich wie sich etwas aus meinem Traumkörper löste und einfach davon schwebte. Ich spürte sehr deutlich das ich schwebte, ja, das ich fliegen konnte wie ein Vogel und als ich zurückschaute erschrak ich überhaupt nicht, als ich mich in der Jurte trommeln sah und gleichzeitig meinen Körper ruhig schlafend in der materiellen Welt beobachtete. Mir wurde mit einem Mal bewusst das ich dabei war in die Träume von träumenden Menschen einzudringen.

hukwa

Freitag, 3. Februar 2012

In den Gewässern des Heraklit

Die wirkliche Philosophie ist eine

Philosophie des

Werdens

Zusammengefunden aus

Molekülen Atomen

Und dem kleinsten

Teil aller Teile

Entsprungen dem Urozean

Dem letzten Feld des Seins

So warf der Schöpfer der Universen

Die Wesen

Auf die Töpferscheibe der Biologie

Getauft in den Wassern des Styx

Durchqueren wir den Fluss des

Heraklit

So sind wir

Geworden

Zur formlosen Form der

Ungeformten Formen

Mit dem Ziel die einzige wahre

Form zu finden

Um endlich in

Lichtgeschwindigkeit das All zu durch fliegen

Mit der göttlichen Bestimmung Mensch zu werden und nicht Lemming

Unser Geist soll ein Leitstern sein

Der uns die

Dämmerung dieses verruchten Zeitalters erhellt

Unsere geistige Elastizität übertrumpft die unbeholfenen Bewegungen einer

Vergreisten Jugend

Der glorreiche Schein unseres Selbst lässt uns die erdhaften Facetten

Plumper Körperlichkeit vergessen

Fixierend das Universum aus dessen Stoffen wir geformt sind

Verborgen im Schatten der Krähen beobachten einige von uns seit Jahrtausenden den

Zug der Lemminge

Die Nichtsahnend dem Licht einer Schimäre folgen

Verdammt zu Trotteln und Idioten

Die durch die Dunkelheit ihres Nichtseins stolpern

Ihre Wanderung begann bereits am Anfang der Gezeiten und seither beten sie den Mythos vonSisyphus Ihr die Ihr die Form der Formen noch nicht erreicht habt und euch im kalten geräuschvollen Motor der Städte versteckt Nichtwissend das ihr Teil jenes Verdauungsprozesses seid den der städtische Leviathan stündlich ausscheidet es ist nicht der Zug der Lemminge der eine neue

Weltarchitektur

Errichtet sondern jene

Form der Formen

Die versteckt in uns drinnen auf unser Kommen wartet.

hukwa

Donnerstag, 2. Februar 2012

Strahlender Engel

Halt fest an deiner Einsamkeit
Sie schenkt deinem Leben etwas göttliches
Sie bleibt der Atem deines Daseins
Wie der azurblaue Himmel
Die Seele der Bäume erstrahlen lässt
So gleicht deine Einsamkeit
Dem Strahlen eines Engels.
hukwa

Mittwoch, 1. Februar 2012

Ariadne die Spinnenfrau - eine surrealistisch-hermetische Erzählung

Es geschah in jener Nacht als in den Wäldern die Vampire besonders laut schrieen und die Werwölfe auf die Jagd nach den grünen Einhörnern gingen. Überrascht durch die Dunkelheit saß ich kauernd unter einem Felsvorsprung auf den nächsten Morgen wartend. Als der Mond aufging fiel ein Wenig Licht in das Dickicht wo ich mich aufhielt. Ich erschrak nicht im geringsten als sich Ariadne von einem Fels abseilte und plötzlich vor mir stand. Sie war nackt und ich erblickte den vollkommendsten Frauenleib denn ich je gesehen hatte.
Und Ariadne sagte zu mir: Fürchtest du dich nicht? Und ich sprach: Warum sollte ich mich vor dir fürchten, du bist Ariadne, die Spinnenfrau. Sie sagte: Ich könnte dich mit meinem Stachel verletzen oder auf ewig in ein Spinnenetz hineinbannen! So sprach sie zu mir. Doch alles kam anders. Jetzt bin ich der Gefangene der Spinnenfrau. Gefangen in einer Höhle vor deren Eingang ein undurchdringliches Spinnennetz gesponnen ist. Ich bin ihr Gefangener wie ich einst der Gefangene von Viviane war, die mich in das Dickicht eines Weisdornbusches bannte. Und wie einst Viviane besucht mich nun in den Nächten Ariadne. Ich bin ihr zu Willen und liebkose und befriedige ihren herrlichen Körper. Und ich habe mir geschworen,
dass ich niemals diese Felsenhöhle gegen einen goldenen Käfig eintauschen werde.
hukwa

Ein Block aus gefrorenem Feuer

Flieh mit den lauen Lüften in die Wälder
Wir werden bei den dunklen Teichen
Im Licht des Vollmondes weilen
Hier wo du dich nicht selbst erkennen kannst
Wirst du dich selber leben müssen
Wenn der Frosthauch des Morgens
Die zarten Nadeln der Fichten streichelt
Wird dein Körper
jener Block von gefrorenem Feuer
In unserer zärtlichen Vereinigung
Dahin schmelzen wie der Schnee
Der von der heißen Lava eines Vulkans
Bedeckt ist.
hukwa