Mittwoch, 25. November 2009

Der Mythos oder das "andere Denken" Teil 1.

Wenn man von "Anti-Materie" spricht, auch die Physik spricht ja öfters darüber, muss man gezwungener Maßen auch von Universen ausgehen die neben unserem sichtbaren Universum existieren. Der gordische Knoten denn die Wissenschaft geknüpft hat ist entwirrbar wohl über den Mythos.
Die Geschichte des okulltismus ist eine etwas peinliche Geschichte von der Suche nach Macht. Mein persönlicher Bezug zum Okulltismus ist allerdings eine ganz andere Suche. Was ich suche hat nichts mit Magie und abgründigen Gefasel zu tun, sondern ist eine Suche nach jenen unbewussten dunklen Tiefen des menschlichen Selbst die unter Wissenschaft, Alltagsroutine, Zivilisation und Langeweile verborgen liegt. In dieser Tiefe treffen Mythos, okulltistische Philosophie und "Anti-Materie" zusammen, in einem jener Universen die nichtsichtbar neben dem sogenannten "realen Universum" existieren. Der Dichter Archibald Macleish schrieb einmal:"Ich glaube für den Großteil der Menschen die in unserer Gesellschaft leben, hat diese Welt bereits ein Ende gefunden". Die Menschen die diese welt bewohnen glauben schon lange nicht mehr an das geheimnisvolle neben sich, noch sind sie bereit für eine Quest oder eine Sinnsuche. Wir sind Meister im Verdrängen unserer Ängste und Unsicherheiten, wir sperren solche Tatsachen ins Verlies unseres Unbewussten. Doch genau dort lauert der Mythos, er nimmt diese verdrängten Inhalte auf und schickt sie uns in Form von Träumen und Visionen wieder ins Oberflächenbewusstsein. So erscheinen sie und werden wieder verdrängt, doch sie bleiben nicht in den Tiefen, spätestens jetzt beginnt der Prozess wo sich diese verdrängten Inhalte, als Neurosen und psychische Probleme bemerkbar machen. In unserer Zeit waren es C.G.Jung und Joseph Campbell die den Mythen wieder ihren sozialen status zurückgaben. In seinem Versuch uns den Mythos wieder nahe zu bringen, erklärt uns Campbell die vier wichtigsten Funktionen des Mythos.
Die erste Funktion nennt er mythisch oder metaphysisch- "der Mensch bemüht sich um aussöhnung des Bewusstseins mit einer Voraussetzung seiner eigenen Existenz...der Monstrosität dieses entsetzlichen Spiels namens Lebens". Die Mythen sind sozusagen ein Gegengewicht gegen die Infamitäten des Lebens.
Die zweite Funktion der Mythen ist die kosmologische. Der Mensch macht sich ein Bild von dem "Ort" an dem er lebt und sucht seine verbindung zum Universum oder den Universen. Er bemerkt das dieses Bild mit der Wissenschaft und Kultur seiner Zeit übereinstimmt in einem mythisch-kosmologischen Sinn.
Die dritte Funktion ist die soziologische. Sie beinhaltet die sozialen Funktionen des einzelner innerhalb der Gesellschaft.
Die vierte Funktion ist die psychologische, sie hängt mit der Eigenverantwortung des Menschen zusammen, sozusagen ist sie die "zweite Geburt", seine soziale Geburt, der Mensch also als "er-wachsener" in der Welt. Die Mythen sind weder Hirngespinnste noch Spielereien irgendwelcher abgedrehter Eso-Freaks (die gibt es auch), sondern sind tatsächliche geistige Realitäten des Lebens.
Zweifels ohne ist der Mythos eine vorsokratische Bildersprache. etwa mit Sokrates trat die Philosophie in Konkurrenz mit dem Mythos. Mythos bedeutet - Wort, Sage, Erzählung. Der Mythos kennt keinen Verfasser, er wird mündlich weitergegeben von Geschlecht zu Geschlecht. Er galt Jahrtausende als namenslose unbedingte Autorität. Als Kosmogonie erklärt er uns die Entstehung der Welt, entwirft eine Gesamtdeutung von dieser. als Sage und Märchen erklärt er Erscheinungen und Rätsel der Natur und des Lebens. Doch ist er alles andere als irrational, wie die Philosophie hat auch der Mythos seine eigene Vernunft. Der Mythos ist eine reine Bildersprache, er ist eine Art "anderes Denken", ein "wildes denken".