Donnerstag, 26. August 2010

simplex sigillum veri

"Das Einfache ist das Siegel des Wahren".
Die Spirituelle Heimat des Menschen ist das Universum. Sobald ihm dies bewusst ist dann ist er wieder mit dem Kosmos vereint.
Pulchritudo splendor veritatis - Die Schönheit ist der Glanz der Wahrheit. Kosmos ist das Schöne, das Geordnete aus dem alles fließt.
hukwa

Dienstag, 24. August 2010

Auf eine alte Tür

Wer ging in Jahrhunderten
hier ein und aus
Wieviele trug man hier hinaus
Junges Leben zog über
deine Schwelle hier ein
hunderte Sommer brannten dich
der nächtliche Vollmond bleichte dich
Du alte Tür
sahst Krieg und Frieden
ein ewiges kommen und gehn
nun ist auch deine Zeit gekommen
Folgst deinem Meister
der dich vor Jahrhunderten erschuff.
hukwa

Alte Pfälzer Haustür

Schwur

Ich schwöre Dir Mutter Erde den Eid
dein Kind zu bleiben
auf Ewigkeit
auch wenn sich häuft
das böse Gift der Zeit
noch ist dein Geist nicht entschwunden
so schwör ich Dir Mutter erde den Eid
dein Sohn zu bleiben in Ewigkeit.
hukwa

Verschollener Garten

Tauchst vor meinen Augen wieder auf
Verschollener Verzückter alter Garten
mit deinen stillgelegten Springbrunnen und
Sandsteinbalustraden
ich träumte in deinen Laubengängen
von Nymphen und Faunen
die hier in schwülen Spätsommernächten
ihre Zeitferne Geheimnisse austauschten
In deinem dunkelgrünen Weiher
ziehen sieben Schwäne
geheimnisvolle Kreise
Lavendel und Thymiandüfte
schwängern die Lüfte
worinnen Schmetterlinge und Falter
erhabene Kreise ziehen
Mir träumt von vergangenen Sommern
von Nachtigallenmusik
die tönte aus Hollergebüschen
von galanten Schäferspielen
und geheimnisvollen Begegnungen
Ich sah wieder den Knaben
der in sommerlichen Mondscheinnächten
im Kirschbaum saß
Ich sah in wie er mit Elfen
im Morgengrauen
auf Nebelfeuchter Wiese
Elbenflink tanzte
Damals damals
ist vielleicht doch das Heute.
hukwa

Freitag, 20. August 2010

Naturvergessenheit

In unserer materialistisch - technischen Welt erfährt der Mensch die Welt nicht mehr in ihrem Sein, was im Zeitalter der ökologischen Krise heißt, er erfährt die Welt nicht mehr als Natur sondern er erfährt sie in ihrer technischen Bedeutung. Natur wird für den vom Materialismus und Technik beherrschten Menschen zu einem abgeflachten Symbol. Der Mensch der ja ein Wesen der Natur ist, hat diese Natur vergessen. Natur ist Sein, Technik etwas lebloses, so ist Naturvergessenheit gleichzeitig Seinsvergessenheit.
Heidegger schrieb einmal: Das Bedenkliche in unserer bedenklichen Zeit ist, das wir noch nicht denken.
Heideggers Vorschlag zu Denken anstatt zu Handeln, ist äusserst vernünftig. Im Angesicht der ökologischen Krise ist es eine Antwort auf wichtige Fragen der Zeit.
hukwa

Innere Reife

Das war eine Zeit
der inneren Reife
des Erwachens und sich selbst entdeckens
eine Zeit die schon Erinnerung ist
eine Zeile ein Gedicht
auf chinesischem Blütenpapier
ein Hauch von Zen nicht mehr
Zuhaus im Hier und Jetzt
zwei Gläser die klirrten
bis eines davon zerbrach
Zwei Türen vernagelt
dahinter das Leben
in einem vermoorschten Sarg
hukwa


Zurückschaun
in Zeit
ist hartes Brot
Vergehen
Liebe
Freude
Tod
die Hoffnung auf Neues
der Schimmel der Zeit
Geh oder bleib ich
Reife Zeit reif.
hukwa

Sonntag, 15. August 2010

Gedanken bei einem Sandstein am Wegrand

Es wird bleiben
das Zeichen
die geschwungene Linie
der Vers
das Gemälde
der Gott in mir
Bleiben wird das kindliche Schreien
in den Sphären des Unendlichen
das pulsierende Blut
der Laut
das letzte Wort
Orpheus in mir
dieser Stein umwuchert von Farne
darinnen ich fand
das Geäder der Zeit
Nicht bleiben wird
der graue Beton
das verrostete Blech
der Reifen aus Gummi
Es wird sich ändern
das Lied des Vogels
der Gesang der Nachtfalter
das wachsen der Bäume
der Stand der Dinge
im Spiegelbild meines Angesichts
im
Geäder der Zeit.
hukwa

Leben und Kunst ein ständiges Häuten

Ich grüße den Morgen
das klare Sein
fühle mich wie gehauener Stein
schaue tief in mich hinein
denn Weg aus dem Labyrinth gefunden
durch das Mandala meines Lebens gegangen
bin ich gehäutete Schlange
bereit
Neue Pfade zu Erkunden.
hukwa