Samstag, 23. Februar 2019

Es gibt immer den Ort...

Es gibt immer den Ort wo alles anfing, wo alles begann- den Ort der Kindheit. Dieser Ort, diese innere Landschaft begleitet uns ein Leben lang. Die Reise in die Kindheit wird mit den Jahren zu einer imaginären Wanderung. Es ist verwunderlich wie man den Empfindungen und Ahnungen der Kinderzeit auf Jahrzehnte verbunden bleibt. In die Kindheit zurück Schauen ist der Blick in einen Zauberspiegel in dem sich das Gestern und Heute spiegelt und was man schaut ist der persönliche Mythos.
hukwa

Freitag, 22. Februar 2019

Die Fragmente der vergessenen Dichter

Es gibt den Ort wo Urbeginn und Zeit 
sich verknüpfen 
und der jenseits von dem ist 
was wir unter Realität verstehen. 
H.W.   

Es ist der Buchstabe der fehlt
der Satz der verloren gegangen ist
in den tiefen der Jahre
Cherubinnen der Nacht
behüten die Traumgärten
wo weiße Nebel
die wärmenden Labyrinthe verbergen
Illusionen die sich spiegeln
in den klaren Augen des Fuchs
der am Weißdornbusch wacht
das Leben ein Chiffre
Geheimschrift ist die Spur des Marders im Schnee
doch offenbart dies alles das Urbild des Seins
wie das Gedächtnis die Erinnerungen
die Müdigkeit des Wanderers
sein giftiges Evangelium
das er verstreut während seiner Pilgerschaft
ist eine unleugbare Realität
die unser Dasein umhüllt
das Gleichnis findet seinen Sinn
in den Fragmenten der vergessenen Dichter.
hukwa

Dienstag, 19. Februar 2019

Zeitlose Substanz

Die zeitlose Substanz der Urerinnerung, die Erinnerung an das vor-mythische, dies sind die Erinnerungen mit denen der Dichter arbeitet.
hukwa

Freitag, 15. Februar 2019

Am Wegrand

Am Wegrand
sprach heute das Hirtentäschel zu mir
vom Frühling.
hukwa

Samstag, 9. Februar 2019

Durchsichtiger Traum

In der Durchsichtigkeit eines gläsernernen Traumes
verbergt sich das Spiegelbild
eines geheimen Universums
Selbstvergessen
das Lachen eines Fauns am Waldweiher
geht es unter
im Gedröhne
eines Düsenjägers
der Krieg spielt
Februarwetter mit Schneeschmelze
Lederstrumpfwetter vergangener Kindheiten 
in jenen Gefilden
wo sich die Schatten der Vergangenheit bewegen 
wo alles aufgezeichnet ist
in einem gläsernen Traum der Durchsichtigkeit
weilst du für einen Moment
im Hier und Jetzt
bald fliegt dein Geist
wie das welke Blatt einer Buche im Herbst
und versucht zu ergründen
die Traumata dieses Durchsichtigen Durchsichtiger Traum
hukwa

Mittwoch, 6. Februar 2019

Als der Himmel voller brauner Demonstranten hing

Ein leichter Regen ging nieder
am frühen Morgen
und der Himmel hing voller brauner Demonstranten
die ihre giftige Galle in die Atmosphäre spuckten
ihr primitives Kauderwelsch
drang zu mir herüber
ich hatte keine Lust mit diesen Leuten in Sprachberührung zu kommen
die Wahrnehmung aus dem Abstand
ist schon das Äußerste
man kann nicht mit Menschen kommunizieren
deren Kopf ein Schlachthof ist
und die die Dreistigkeit besitzen
faschistische Methoden
wieder Hoffähig zu machen
die ihr braunes Süppchen kochen
das 15 Prozent der deutschen Wahlberechtigten
genüsslich auslöffeln
ich Verlasse diesen Ort
in der Hoffnung
das dieses Land bald ein schlechtes Gewissen bekommt.
hukwa

Samstag, 2. Februar 2019

Gestern abend sang hier noch die Amsel

Sie kamen früh am Morgen
plötzlich waren sie da
mit Lärm und Getöse
die Motorsägen heulten auf
die alten Bäume fielen
den Baggern folgten die Lastwagen
die Frösche Eidechsen und Vögel flüchteten
die Schnecken blieben auf der Strecke
wahrscheinlich hat es auch der Igel geschafft der hier lebte
die Grauammer und der Stieglitz werden hier nicht mehr nisten
den Sperlingen hat man ihre Wohnung zerstört
der Fuchs wird dem Hasen hier nicht mehr Gute Nacht sagen
jetzt klafft hier ein riesiges rotes Loch 
die gelben Adern der Tonerde im roten Sand
lassen das ganze wie eine eiternde Wunde der Erde erscheinen
am Abend zogen die stählernen Echsen wieder ab
die alten Bäume hat man in Meterstücke aufgeschichtet
voller Freude betrachtet der Gemeinderat sein Werk
lobende Worte werden dem Bürgermeister zugesprochen
Morgen soll schon der Asphalt kommen
gestern Abend sang hier noch die Amsel.
hukwa