Sonntag, 29. November 2009

Adventsbrief - Hartzventsbrief

Es ist ende November. Das Weihnachtsgeld ist überwiesen. Die Krisen, inklusive Wirtschaftskrisen, verdrängen wir für einige Zeit. Der Tisch für viele ist wie gewöhnlich um diese Jahreszeit recht gut gedeckt und wir freuen uns in Erwartung auf Weihnachten. Es ist aber auch die Zeit um in politische Wunden zu stechen. Die vom Volk gewählten Volksvertreter schlürfen Sekt und schlucken Kaviar, während ein Großteil der Bevölkerung, zum Beispiel die sogenannten Hartz4 Empfänger zur Armentafel pilgern. In diesem Land stimmt so vieles nicht.
Sobald ein Mensch im Jammertal von Hartz4 gefangen ist, bedeutet dies für ihn seine persönliche Wahlfreiheit existiert nicht mehr. Dem Betroffenen ist es nicht mehr möglich seine eigene Aktualität zu erfahren, er ist gezwungen die Stereotypen Verzerrungen eines Systems zu schlucken, das die Mietglieder seiner Einheit mit ständigen sozialen Amputationen bedroht. Der Staat hat geschickt Millionen von deutschen Bürgern in eine Klasse deklassiert, die von einigen Politikern verächtlich die Hartz4 Empfänger genannt werden.
So sitzen auf den zuständigen Arbeitsagenturen in der sogenannten "Arge" Fallmanager, denen es zum Teil wirklich Freude bereitet Hartz4 Empfänger zu diskriminieren und zu schikanieren.
Es ist bekannt das Hartz4 Familien nicht genügend Geld zum Lebensunterhalt haben um einen ganzen Monat hindurch, ihren Kindern eine gesunde Nahrung zu bieten. Unsere Volksvertreter nähren sich zwischenzeitlich von einem reich gedeckten Tischlein und Büffettisch und kassieren wahnsinns Löhne und Abfindungen, die vom Steuerzahler finanziert werden und lästern über die "Sozialschnorrer". Dieses politisch unmenschliche System zielt unter anderem auch bewusst auf die Herzen von Millionen von Kindern. Der Staat drängt Jugendliche zu mehr Ellenbogenmentalität im Wettlauf auf die wenigen freien Arbeits- und Lehrstellen. Der Staat fordert das 18.jährige über den selben Erfahrungsschatz verfügen wie 50.jährige, mit dem Hintergrundswissen, das Jugendliche über mehr Arbeitsenergie verfügen. Erster sein, andere benutzen, ausschalten, drauftreten sind zu Grundpfeilern unseres gesellschaftlichen Miteinander geworden. Jeden Tag werden neue unsoziale Mogelpackungen von dem vom Volke gewählten Politikern zusammengestellt und den Bürgern verordnet oder angedroht. Ein Wirtschaftssytem das sich solcher Methoden verdingt, muss perspektivlos sein weil es in einen krieg gegen seine Bürgerschaft zieht. All dies muss letztendlich auf einen noch größeren Kollaps hinauslaufen als die im Moment vorherrschende Wirtschaftskrise. Die derzeitige Situation ist schlimm und kann tragisch verlaufen. Wie soll etwas Neues entstehen wenn man seine Bürger dazu auffordert für alles aufgeschlossen zu sein was im Humanismus als negativ gilt? Jegliches Tun und Denken das aus materialistischen Ehrgeiz erwächst, trennt uns von jener Empathie, die wir so dringend benötigen um endlich in eine menschenwürdige Gesellschaft einzusteigen. Das Boot des gemeinsamen Miteinander verrottet langsam am von politischen Machtansprüchen zugerotteten Ufer, jene die gerne Einsteigen möchten scheitern an egozentrischen Machtansprüchen der Politik. Eine neue Gesellschaft und wir bräuchten sie dringend, entsteht nicht in dem man Bürger zwingt ums goldene Kalb zu tanzen und dazu noch die meisten Tänzer nicht auf den Tanzboden lässt. Wenn sie entsteht entsteht sie durch jene freie Persönlichkeiten, die sich nicht durch das aufgeblähte und raffinierte Machtgehabe der Politik verängstigen lassen. Sie entsteht durch die gemeinsamen Einforderungen unserer Freiheit und unserer Rechte, vor allem unseres Rechtes auf Mitveranrwortung und Gestaltung von Demokratie, die Momentan von der Politik arg getreten wird.
hukwa