Leserbrief in der Rheinpfalz am 15.12.2012
Nachdenken über Geschichte.
In der Geschichte ist die Zukunft angelegt. Künftige
Entwicklungen haben ihre Wurzeln stets in der Geschichte.
Dem sehr gut gelungenen Artikel von Dagmar Gilcher muss
eigentlich jeder der sich für Heimatgeschichte interessiert beistimmen. Auch
die Behauptung das Buch „Landau im Nationalsozialismus“ habe Modellcharakter
kann man nur bestätigen. Wenn jede Gemeinde oder Stadt ihre eigene Geschichte
des Nationalsozialismus aufarbeiten würde wäre dies auch ein aufklärerischer
Schritt gegen die Gefahren des heutigen Rechtsextremismus.
Es sein ein Buch „das nicht anklagen, nicht verurteilen
sondern das Geschehene“ ans Licht bringen will.
Geschichtsbewusstsein beginnt eben vor allem auf der
„lokalen Ebene“, also in der Heimatgeschichte, dort wo die große Geschichte auf
die kleine Geschichte trifft oder wie die Journalistin schreibt: „Wo die Geschichte
auf die Geschichten der Menschen trifft“.
Denn um zu wissen auf welchem Boden man steht und wohin man
weitergehen möchte, sollte man sich auch mit seiner eigenen Heimatgeschichte
beschäftigen. Schließlich ist Geschichte ein sich- wieder- Erinnern und somit
eine Beschäftigung die vor allem jungen Menschen dabei helfen kann ihren
gesellschaftlich- politischen Weg in die Zukunft fruchtbarer gestalten zu
können. Geschichte ist schließlich auch ein Erinnern wie sich der Mensch zu
einem demokratischen Wesen entwickelt hat. In diesem Sinne ist die
Auseinandersetzung mit der Vergangenheit tatsächlich mehr ein „Nachdenken als
ein Gedenken“. Ein Buch wie „Landau und der Nationalsozialismus“ sollte vor
allem auch seinen Weg in den Schulunterricht finden.
hukwa