Mittwoch, 8. Juli 2020

Am Feldrand oder Gedanken über das Ganze

Foto©UteKW
Während einer Wanderung entlang des Feldwegs gibt es viel unscheinbares zu entdecken. Manches entgeht uns wegen zerstreuter Aufmerksamkeit. Vielleicht auch wegen mangelnder Kenntnisse. Doch es geht nicht darum alles was da blüht und wächst, sich bewegt oder umherfliegt zu kennen. Es geht um das bewusste Erleben, dass ist etwas ganz anderes als Spezialkenntnisse in Biologie oder Geologie zu haben. Es geht um das Ganze - weil das Ganze eben mehr ist als die Anzahl seiner Teile. Es geht nicht um Wert und Nutzen sondern um Existenzrechte!
Jedes auch noch so kleine pflanzliche oder tierische Geschöpf ist ein Baustein unserer Erde, der Regenwurm genau so wie das Johanniskraut. Und jedes dieser Geschöpfe verdient unseren Respekt.
Der Philosoph Hegel sagte: "Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich vollendete Wesen". Hier liegt eine starke Verwandtschaft zur Ökologie vor. Entwicklung ist WERDEN. Ein Werden das über den Objektivitätskult des in unserer Gesellschaft vorherrschenden Rationalismus weit hinaus strebt. In dieser vorherrschenden Ideologie wird Wissenschaft als Prototyp der Rationalität dargestellt und zum einzigen Weg der Wahrheit erklärt. Aber die Grundlage menschlicher Erkenntnis ist die subjektive Wahrnehmung und die persönliche Erfahrung des Menschen - die Erfahrung die ich selbst mit etwas mache ist die wirkliche Erfahrung.
DENN- unsere Erfahrung zeigt uns dass es nicht nur die materielle Dimension der Realität gibt. Wie  sollten wir sonst Freude oder Trauer spüren können? Es gibt also Nicht-Materielle Dimensionen und diese subjektive Dimension in Verbindung mit dem Rationalen sind das GANZE. 
hukwa